Melisse
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Melisse (Melissa officinalis) ist uns als Kräutertee bestens bekannt. Dieses mehrjährige Kraut mit dunkelgrünen Blättern, die einen charakteristischen zitronigen Geruch haben, hat eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, die wir kennen sollten. In unserem Land ist Melisse auch als Zitronenmelisse bekannt.
Melisse stammt ursprünglich aus den Bergregionen Südeuropas. Seit der Antike wird Melisse von den Griechen und Arabern bei allen Arten von Krankheiten verwendet, die durch Störungen des Nervensystems verursacht werden. Melisseblüten sind klein, weiß, gelblich oder rosa. Minze wächst überall in Büschen, in Wäldern, in Gärten und an Zäunen. Üblicherweise wird je nach Verwendungszweck der gesamte oberirdische Teil oder nur die Blätter der Melisse verwendet.
Die Blätter der Melisse werden in der Zeit vor der Blüte (gegen Mitte Juli) geerntet. Wenn die Melisse geblüht hat, werden die Blätter nicht mehr gepflückt, da sie bereits ihren charakteristischen Geruch und ihre medizinischen Eigenschaften verloren haben.
Das Kraut wird an einem schattigen und luftigen Ort oder im Trockner bei einer Temperatur von bis zu 35 Grad getrocknet. Die getrockneten Blätter sind oben grün, unten hellgrün und haben einen leicht scharfen, herben Geschmack. Wenn sie zerdrückt oder gerieben wurden, sollten sie den charakteristischen Zitronengeruch behalten. An einem schattigen, belüfteten und trockenen Ort aufbewahren.
Zusammensetzung von Melisse
Melisse enthält ätherisches Öl (0.05-0.33 %), Gerbstoffe, Bitter- und Schleimstoffe, Kaffeesäure, Enzyme, Ursolsäure und Ölsäure etc.
Das angenehme Aroma der blühenden Melisse, welches Insekten anlockt, ist auf die Terpene Citronellal, Citronellol, Citral und Geraniol zurückzuführen. Die beruhigende Wirkung der Melisse enthält sie durch Citral. Außerdem enthält das Medikament die Triterpene Ursol- und Oleanolsäure, 5 % Gerbstoffe und den Zucker Stachyose.
Auswahl und Lagerung von Melisse
Melisse ist in vielen Geschäften erhältlich, kann aber auch selbst gepflückt werden. Das Trocknen der Melisse dauert etwa eine Woche. Bewahren sie trockene Melissenblätter in Papiertüten oder Kartons auf, vermeiden sie Plastiktüten. Stellen sie diese in einen trockenen und kühlen Raum.
Kulinarische Verwendung von Melisse
Melissenblätter wurden von den alten Griechen und Römern wegen ihres angenehm erfrischenden Geruchs verwendet, der an Zitronenschale erinnert. Heute wird Melisse zur Herstellung von Bowlen und Likören verwendet. Es ist nicht gut, Melisse mit starken Gewürzen wie Minze, Muskatnuss oder Ingwer zu vermischen. Mit getrockneter Melisse kommt der Geschmack eines Fisches besser zur Geltung.
Vorteile durch Melisse
Melisse hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, wirkt krampflösend und hustenstillend. Regt Appetit und Verdauungsprozesse an, unterdrückt Übelkeit und Erbrechen. In der Volksmedizin werden Melisseblätter zur Behandlung von Bluthochdruck, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, zur Verbesserung des Sehvermögens und sogar von Tinnitus verwendet. Sie dient zum Gurgeln bei Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut und Melisse beseitigt auch Mundgeruch.
Das Öl der Melisse findet aufgrund seiner antiseptischen Eigenschaften auch große Anwendung bei der Behandlung aller Arten von Bakterien-, Pilz- und Ekzeminfektionen. Massagen damit lindern arthritische und rheumatische Schmerzen.
Das Kraut wirkt beruhigend und antispastisch (krampflösend). Melisse verbessert den Schlaf, beseitigt Aufregungs- und Spannungsgefühle, beseitigt Reizbarkeit, Angst, Sorge und Furcht. Dieses Kraut hat insgesamt eine wohltuende Wirkung auf das Nervensystem - wirkt positiv bei Alzheimer-Krankheit, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Depression, Hysterie, Schlaflosigkeit, Melancholie, Migräne, nervöser Anspannung, Stresssituationen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schärft das Gedächtnis.
Zubereitungsart: 1 TL gehackte Melissenblätter mit 100 ml kochendem Wasser aufgießen. Nach 30-60 Minuten den Aufguss abseihen und trinken. Abends ist die Wirkung besonders gut. Bei anhaltenderen Beschwerden 3-4 Teetassen des zubereiteten Aufgusses trinken.
Sie können auch Herpes mit Melisse heilen. Dazu eine halbe Handvoll Melisseblätter zusammen mit 2 EL Vaseline pürieren. Rühren sie bis eine homogene Mischung entsteht und lassen sie die Mischung für 2 Tage an einem dunklen und warmen Ort stehen. Die Mischung auf den Lippenherpes auftragen und er verschwindet innerhalb von ein oder zwei Tagen. Melisse wirkt sich positiv bei Herzkrankheiten aus - sie hilft Müdigkeit zu überwinden, nei Tachykardie und Schmerzen im Bereich des Herzens zu stoppen.
Bei der Einnahme von Präparaten mit Melisse verlangsamt sich die Atmung, Rhythmusstörungen verschwinden und der Blutdruck sinkt.
Melisse hat eine ausgeprägte krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung bei funktionellen Darmerkrankungen. Es kann Koliken durch Gasansammlungen im Darm lindern und auch einen Brechreiz stoppen.
Melisse regt die Verdauung und die Gallensaftsekretion an, in größeren Mengen regt sie auch den Appetit an. Präparate auf Basis von Melisse werden auch bei Schwindel, zur Verbesserung des Sehvermögens, schmerzhafter Menstruation, Hautausschlägen und rheumatischen Schwellungen eingesetzt. In Form von Umschlägen wird Melisse sehr erfolgreich zur Behandlung von Furunkeln eingesetzt.
Alkoholischer Extrakt aus Melisse
Frische Melissenblätter in ein Glasgefäß geben und mit 50%igem medizinischem Alkohol bedecken. Stellen sie das Glas mindestens 1 Monat oder länger an einen dunklen und kühlen Ort. Dann abseihen und auf die gleiche Weise aufbewahren. Wenn sie den Melisseextrakt so nicht einnehmen können, lösen sie 1 TL davon in 100 ml Wasser auf und 3-4 mal täglich vor den Mahlzeiten einnehmen.
Nachteile durch Melisse
Melisse ist für schwangere Frauen und stillende Mütter nicht zu empfehlen. Wenn sie Beruhigungsmittel oder Schilddrüsenmedikamente einnehmen, um die Aktivität der Schilddrüse zu regulieren, ist es besser, einen Arzt zu konsultieren, bevor sie mit einer Anwendung mit Melisse beginnen. Sie benötigen auch die Meinung und Erlaubnis eines Arztes, wenn sie eine akute Magen- und Darmentzündung, akuten Husten, eine Lebererkrankung oder Epilepsie haben.
