Wegeriche - Arten und Sorten
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Wegerich ist eine krautige Pflanze aus der Gattung der ein- oder mehrjährigen Gräser, seltener Sträucher aus der Familie der Wegeriche. Die Blätter sind in der Regel einfach, linealisch, eiförmig und stehen am Grund in einer Rosette. Die Blüten stehen in büschelartigen Blütenständen mit Hüllblättern. Die Kelchblätter des Wegerichs sind ziegelförmig, wobei sich die beiden vorderen meist von den beiden hinteren unterscheiden.
Die Pflanzenkrone ist regelmäßig, bewimpert und mit Spangenblättern versehen. Es gibt über 250 Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen wachsen. Zu den bekanntesten gehören:
- Indischer Wegerich (Psyllium);
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Breitwegerich.
In Deutschland sind etwa 15 Arten verbreitet. Eine von ihnen ist durch das Gesetz über die biologische Vielfalt geschützt.
Einige Arten des Wegerichs haben medizinische Eigenschaften und werden in der Volksmedizin häufig verwendet. Die Popularität des Wegerichs wurde bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Damals verkauften die Kräuterkundigen in China Wegerich wegen seiner medizinischen Eigenschaften recht teuer. Selbst der antike Alchimist und Heiler Plinius war der Meinung, dass ein Blatt Wegerich, das man in den Kessel fallen ließ, in dem Fleisch gekocht wurde, wie ein Allheilmittel wirkte und den Menschen von jeder Krankheit heilen könne.
Arten von Wegerich
Der indische weiße Wegerich (Plantago Psyllium, Plantaginaceae) ist in ganz Europa, Asien und Amerika vor allem wegen seiner wertvollen löslichen Ballaststoffe bekannt. Der indische Wegerich ist ein Synonym für "lösliche Ballaststoffe", da er vor allem in den Samenbündeln einen hohen Anteil an Ballaststoffen (10-30%) enthält.
Die Verwendung der Fasern dieser Wegerichart geht auf das Altertum in den Ländern Zentral- und Südostasiens zurück. In der chinesischen Volksmedizin und in der indischen Ayurveda Medizin wurden die Wegerichfasern zur Verhinderung der Darmperistaltik und zur Unterdrückung von Verstopfung (Obstipation) und Magen-Darm-Erkrankungen (Diarrhöe) verwendet.
Indischer Wegerich enthält sowohl lösliche Ballaststoffe als auch einen großen Anteil an unlöslichen Ballaststoffen. Die beiden Arten unverdaulicher Kohlenhydrate bilden zusammen im Kontakt mit Wasser im Magen-Darm-Trakt einen gallertartigen Kleber, der weder von den Magensäuren und Enzymen verdaut noch durch die Zellmembranen aufgenommen werden kann.
Spitzwegerich wird auch als langblättriger, lanzenblättriger oder spitzblättriger Wegerich bezeichnet. Die Blätter haben kurze Blattstiele, die in einer primitiven Rosette angeordnet sind, mit stark gewölbten Adern. Die Blüten stehen in zylindrischen Büscheln an der Spitze.
Breitwegerich ist auch als Großer Wegerich, Faltenwegerich, Großblättriger Wegerich, Stechwegerich und Plantago major bekannt. Er hat ein kurzes Rhizom und einen blattlosen Blütenstängel, wobei der Blütenstängel zylindrisch ist und die Blüten an der Spitze gebündelt sind.
Zusammensetzung von Wegerich
Wegerichblätter sind ein großer Speicher für die Vitamine C, A und K. Außerdem sind sie reich an Gerbstoffen, Polysacchariden und Ballaststoffen, besonders im indischen Wegerich, was den Rohstoff der Pflanze zu einer wertvollen Quelle für verschiedene medizinische und pharmazeutische Mischungen macht. Phytochemische Studien haben gezeigt, dass eine Reihe von Substanzen mit entzündungshemmender Wirkung in den Wegerichblätter enthalten sind. Der Saft der Pflanze tötet krankheitserregende Mikroben ab, reinigt Wunden von eitrigen Absonderungen und fördert deren schnelle Heilung.
Die getrocknete Pflanzenmasse, die als Kraut verwendet wird, enthält Schleim- und Bitterstoffe, Karotin, viel Vitamin C und Vitamin K. Sie ist reich an Zitronensäure, Gerbstoffen, Enzymen (Invertin und Emulsin), Glykosiden usw. Die Samen und die Blätter des Lanzettwegerichs enthalten auch Salicylsäure.
Lagerung von Wegerich
In den Monaten Mai bis Oktober werden die Blätter des Wegerichs geerntet, die Pflanze selbst blüht von Frühjahr bis Sommer. In dieser Zeit kann man das Kraut auch von professionellen Kräuterkundigen und -händlern kaufen. Trocknen sie die Blätter an einem trockenen und luftigen Ort, aber unbedingt im Schatten. Bereits getrocknete Blätter sollten an einem trockenen Ort gelagert werden.
Vorteile durch Wegerich
Der indische Wegerich und seine wasserlöslichen Fasern sind nützlich für die richtige Verdauung der Nahrung, die Entgiftung des Magen-Darm-Trakts und die Verbesserung der Peristaltik usw. Dieses Kraut ist ein starkes gastrointestinales Entgiftungsmittel, das die angesammelten Abfallmoleküle in den Mikrofibrillen an der Oberfläche des Dünndarms abbaut, bevor die Schadstoffe giftig werden und in das Zellgewebe des Darms und damit in den Blutkreislauf gelangen.
Indischer Wegerich kann auch als Schlankheitsmittel und Appetitzügler eingenommen werden, seine Ballaststoffe erzeugen ein Sättigungsgefühl. Mit Wegerich lassen sich verschiedene kalorienarme und sättigende Gerichte zubereiten und er kann auch ballaststoffarmen Nahrungsmitteln zugesetzt werden, wodurch deren Verdaulichkeit erhöht wird. Wegerich senkt den glykämischen Index und trägt dazu bei, dass man sich nicht überisst und große Mengen an Nahrung zu sich nimmt. Indischer Wegerich hilft, die Peristaltik zu verlangsamen oder zu beschleunigen.
Er ist gut bei Durchfall, weil die Ballaststoffe die Nahrungsmasse austrocknet und so ihren Weg verlangsamt. Bei Verstopfung sammelt der gallertartige Schleim die Masse im Stuhl an, reibt an den Darmwänden und regt so die Peristaltik an, um die Bewegung der Nahrungsmasse zu beschleunigen. Bei einer Ernährung, bei der Eier mit Milchprodukten, Milchprodukte mit Fleisch, Hülsenfrüchte mit Fleisch, Nüsse mit Milchprodukten usw. verzehrt werden oder bei übermäßigem Verzehr von Eiweiß und geringem Verzehr von Ballaststoffen, wirkt Wegerich blähend.
Spitzwegerich wird als antimikrobielles, antivirales und abführendes Mittel verwendet. Er wird bei Entzündungen der oberen Atemwege, Pharyngitis, Laryngitis, akuter und chronischer Bronchitis, Lungenentzündung, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Kolitis, Erkrankungen der Gallenwege, Blasenentzündung mit Hämaturie usw. eingesetzt. Wunden und andere Hautkrankheiten werden mit schmalblättrigem Wegerich behandelt.
Der Breitwegerich hat ähnliche positive Wirkungen auf den Körper und den Organismus. Er hilft bei entzündlichen Prozessen der oberen Atemwege, die durch einen zähen, dünnflüssigen Ausfluss gekennzeichnet sind (chronische Bronchitis), bei Problemen des Verdauungstrakts (Gastritis, Geschwüre, Kolitis). In der Volksmedizin werden zerkleinerte, frische Wegerichblätter bei Insektenstichen, Furunkeln, oberflächlichen eitrigen Wunden, zur Heilung im Mund bei Entzündungen, Ekzemen und für Umschläge bei Augenentzündungen verwendet.
Als blutreinigendes Mittel wird Wegerich verwendet, er hat auch eine bakteriologische, sekretorische und schleimlösende Wirkung. Der kieselsäurehaltige Wegerich wird auch bei Bindegewebserkrankungen, inneren Blutungen und inneren Wunden, verwendet und hilft bei der Behandlung von leichten Formen der Lungentuberkulose. Nach Angaben russischer Mediziner hilft Wegerichblattmehl bei der Behandlung einiger Krebsarten.
Aufgrund der im Wegerich enthaltenen Bitterstoffe ist er ein gutes Mittel, um die Magensekretion und den Appetit zu steigern und in gewissem Maße auch den Blutbildungsprozess günstig zu beeinflussen. Zu den Krankheiten, bei denen Wegerich gut wirkt, gehören Magen-Darm-Katarrh, Blähungen, Koliken, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, chronische Entzündungen der Atemwege, Keuchhusten, Bronchialkatarrh, Asthma und Lebererkrankungen usw.
In der Volksmedizin wird Wegerich bei Blasenentzündungen, Krampfadern, Pilzerkrankungen, Ruhr, Zahnfleischentzündungen, Blähungen, Sodbrennen, Aufstoßen, Leber- und Gallenerkrankungen, Blähungen, Prostatavergrößerung und Herzerkrankungen erfolgreich eingesetzt.
Ein Kräutersud aus zerkleinerten, frischen Blättern wird äußerlich als Umschlag aufgetragen, um Schwellungen durch Verletzungen, Schmerzen durch Furunkel, Insektenstiche und Augenentzündungen zu lindern und zu erweichen. Frisch zerkleinerte Blätter helfen bei Pilzerkrankungen zwischen den Zehen und Händen, sowie in der Leistengegend.
Zu diesem Zweck werden 10 Tage lang jede Nacht frische Umschläge auf die betroffenen Stellen gelegt. Der Saft frischer Blätter wird bei Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, sowie bei Hornhautverletzungen am Auge verwendet. Gurgeln mit einem Sud oder Saft des Wegerichs hilft zur Stärkung des Zahnfleisches, bei Zahnschmerzen und Halsschmerzen
Heilrezepte mit Wegerich
Ein Sud für Wunden, Furunkel und Pickel wird zubereitet, indem man 2 EL der getrockneten Pflanzenmasse mit 400 ml kochendem Wasser vermischt und für 10 Minuten kochen lässt. Abseihen, mit Honig süßen und 3 mal täglich vor den Mahlzeiten 50-100 ml trinken oder den ungesüßten Sud auf Kompressen auftragen.
Die Samen des Wegerichs werden bei Diabetes mellitus, Dyspepsie, Husten, sowie weiblicher und männlicher Unfruchtbarkeit angewendet. 1 g der Pollen aus den Samen werden 3-4 mal täglich, 20 bis 40 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen. Eine Tinktur wird aus 3 EL Blättern pro Tasse kochendem Wasser zubereitet, für 4 Stunden lang ziehen lassen, abgeseihen und eine 1/3 Tasse dreimal täglich eingenommen.
Gegen Husten wird Wegerichsaft zubereitet. Frischer Wegerich wird für 20 Minuten lang gekocht und nach leichtem Abkühlen mit Honig vermischt. In einer gut verschlossenen Dose ist er lange haltbar. Bei Magengeschwüren mit vermindertem Säuregehalt wird ein Sud aus Wegerich in reiner Form verwendet, wobei davon 1 EL getrunken wird. Es wird empfohlen, dreimal täglich einen Schluck Wegerich mit 1 EL Wasser oder dem Saft des Krauts einzunehmen.
Gegen Furunkel werden zerkleinerte Blätter des Wegerichs mit Salz und Schmalz versetzt, ein Stück Schwarzbrot dazugegeben und die entstandene Mischung auf die erkrankte Stelle aufgetragen.
Bei akuter Gastritis werden 200 g Wegerichblätter in 2 Tassen Wodka gegeben und die Mischung wird nur fünf Minuten lang gekocht. Dann abseihen, abkühlen lassen und in eine kleine Flasche füllen. Auf nüchternen Magen 1 EL 1 Stunde vor dem Aufstehen einnehmen. Es ist strengstens verboten, während dieser Prozedur zu rauchen.