Kaliumsorbat (E202)
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Auf den Etiketten verschiedener Lebensmittel, wie Wurstwaren, eingelegtes Gemüse, Mayonnaisen, Weine, Käse, Joghurt und vielen anderen, findet man häufig die Bezeichnung E202. Damit wird Kaliumsorbat bezeichnet, ein Lebensmittelzusatzstoff aus der Gruppe der Konservierungsstoffe.
Außer in Lebensmitteln ist es auch in kosmetischen Produkten zu finden und seine weite Verbreitung erklärt sich durch seine Unbedenklichkeit. Was ist Kaliumsorbat mit dem Code E202 und was müssen wir darüber wissen, wenn wir es verwenden oder es auf der Verpackung von Waren finden, die wir konsumieren?
Beschaffenheit und Herstellung von Kaliumsorbat
E202 ist das Kaliumsalz der Sorbinsäure. Diese Säure kommt in der Natur in dem Saft vor, der aus den Früchten der Vogelbeere gewonnen wird. Die antimikrobielle Wirkung der bereits 1859 von A.W. von Hoffman erstmals aus Vogelbeeröl hergestellten Sorbinsäure wurde unabhängig voneinander 1939 in Deutschland von E.Müller und nur wenige Monate später in den USA von C.M.Gooding gefunden. Die Produktion von Sorbinsäure in industriellen Mengen begann in den 1950er Jahren. Sie ist ein Konservierungsmittel, welches wegen seiner Unbedenklichkeit und Neutralität gegenüber anderen bevorzugt wird.
Aus Sorbinsäure durch Neutralisation von Kaliumhydroxid wird Kaliumsorbat gewonnen. Die Säure zerfällt in Kalzium-, Natrium- und Kaliumsalze, aus denen die Sorbate entstehen, die als Konservierungsmittel dienen.
Sorbate werden durch einen Prozess namens Sorption hergestellt. In der Praxis handelt es sich dabei um den Prozess der Absorption einer Substanz durch eine andere, wobei das Absorptionsmittel als Sorbent und die absorbierte Substanz als Sorbat bezeichnet wird. Es ist in der Industrie und im Haushalt weit verbreitet.
Dies ist der synthetische Weg zur Gewinnung von E202 und seine chemische Formel lautet C6H7KO2.
Die andere Möglichkeit das Konservierungsmittel zu gewinnen besteht darin, es aus den Samen der Früchte bestimmter Pflanzen zu extrahieren.
Äußerlich ist Kaliumsorbat eine pulverförmige oder körnige Substanz mit weißer Farbe und neutralem Geschmack.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist seine hohe Löslichkeit; es ist das am besten lösliche aller Sorbate. Bei Raumtemperatur beträgt die Löslichkeit 138 g pro 1 L. Beim Auflösen wird Sorbinsäure freigesetzt, welche die Eigenschaften einer aktiven Substanz aufweist. Die Aktivität der Substanz besteht in der Hemmung des Wachstums von Hefen und Schimmelpilzen, sowie von einigen Bakterienarten.
Gegenwärtig ist Kaliumsorbat zusammen mit Sorbinsäure und ihren anderen Salzen das beliebteste Konservierungsmittel, da es für den menschlichen Körper unschädlich ist. Es wird angenommen, dass die Höchstdosis 0.1 bis 0.2 Gewichtsprozent des Endprodukts beträgt, in dem es verwendet wird.
Kaliumsorbat ist in der EU, sowie in den meisten Ländern der Welt ein zugelassener Zusatzstoff. Asiatische und europäische Länder, aber auch die USA und Kanada verwenden das Produkt in großem Umfang, aber in Australien ist es verboten.
Welche Eigenschaften hat Kaliumsorbat?
Neben seiner Eigenschaft als Schimmel- und Hefeinhibitor in Lebensmitteln hat Kaliumsorbat die Eigenschaft, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Es wird auch in vielen Körperpflegeprodukten verwendet, um das Wachstum von Mikroorganismen in diesen Produkten zu verhindern und ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Da es harmlos ist, verwenden es viele umweltbewusste Hersteller als Ersatz für gefährliche Parabene.
Kaliumsorbat weist eine geringe Toxizität auf und aus toxikologischer Sicht gilt es als unbedenklich.
Allerdings hat es die Eigenschaft unter bestimmten Bedingungen genetische Mutationen zu verursachen. Außerdem reizt es die Haut, Augen und die Atemwege, weshalb seine Verwendung in einigen Ländern verboten wurde.
Die tägliche Menge des Stoffes sollte 25 mg pro 1 kg Körpergewicht nicht überschreiten, um bei der Verwendung durch den Menschen unbedenklich zu sein.
Verwendungszwecke von Kaliumsorbat
Als Konservierungsmittel wird Kaliumsorbat vor allem in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Es findet Anwendung bei der Konservierung von Obst und Gemüse, Fisch oder Fleisch und es wird auch Süßwaren und Eiprodukten zugesetzt. Da es die Entwicklung von Schimmelpilzen verhindert, wird es aktiv in Wurst und Käse eingesetzt. Es ist im Roggenbrotteig enthalten und schützt vor Schimmel und Mehltau.
Der neutrale Geschmack von Kaliumsorbat macht es zum idealen Konservierungsmittel für Süßwaren, nicht nur für Gebäcke, Kuchen, sondern auch für Schokoprodukte. Das Fehlen eines charakteristischen Geschmacks macht es auch zu einem begehrten Zusatzstoff für Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Getränke.
E202 ist in der asiatischen Küche als Konservierungsmittel für die dort verwendeten sauren und scharfen Soßen und Gewürze sehr verbreitet, da es in stark saurem Milieu wirksame antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Es ist ein guter Schutz gegen Pilze und Hefen in diesen Rohstoffen.
Es wird auch häufig in der Weinherstellung verwendet. Kaliumsorbat bewirkt eine aktive biologische Stabilisierung von Wein. Nach dem Gärungsprozess entsteht folgendes Problem: Die Hefen, die den Zucker des Traubensaftes vergären, können den Zucker fressen, der zur Süßung des Weins zugesetzt wurde. Die Hefe muss neutralisiert werden, daher wird Kaliumsorbat zugesetzt.
Auch bei der Konservierung von eingelegtem Gemüse kann man Kaliumsorbat verwenden, weil es die Milchsäuregärung nicht reduziert, ohne die eine Konservierung nicht erfolgreich wäre.
Wo ist der Code E202 am häufigsten zu finden?
Sicherlich auf den Etiketten von Margarine, Mayonnaise, Wurstwaren, Konfitüren, Säften, Süßgetränken, Mehlerzeugnissen, Wurstwaren, Wein, Branntwein, Tomatenmark, Ketchup und verschiedenen Käsesorten. Kaliumsorbat ist praktisch immer in halb zubereiteten Fleischgerichten und Tiefkühlkost enthalten.
In der Kosmetik wird Kaliumsorbat bei der Herstellung von Shampoos, Cremes und Lotionen verwendet, um die Produkte vor Verderb zu schützen. Es wird häufig mit anderen Konservierungsmitteln kombiniert, allerdings in geringerer Dosierung.
Nachteile durch Kaliumsorbat
Obwohl seit mehr als einem Jahrhundert als Konservierungsmittel Kaliumsorbat verwendet wird, gibt es noch immer keine vollständige Klarheit und Übereinstimmung darüber, ob es schädlich ist.
Der Nachteil des Produkts ist, dass es manchmal allergische Reaktionen hervorruft. Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber diesem Stoff äußert sich in Reaktionen und Allergien in der Mundhöhle, im Rachen oder im Verdauungstrakt, sowie als Migräne und Kopfschmerzen.
Das Konservierungsmittel ist unbedenklich und überall zugelassen, allerdings nur in geringen Dosen. Die zulässige Dosis in jedem Lebensmittel beträgt nicht mehr als 0.2%.
Eine Überdosierung wirkt sich nachteilig auf die Mundhöhle und den Magen aus. Eine Überschreitung der zulässigen Grenzwerte kann bei schwangeren Frauen zu Frühgeburten, Magenblutungen, Nieren- oder Leberschäden führen.
E202 ist in Diäten aus gesundheitlichen Gründen nicht erlaubt. Bei diesen Diäten werden die Lebensmittel frisch verzehrt und der Zusatz von Konservierungsstoffen macht die Diät zunichte. Es wird empfohlen, jegliche Zusätze mit dem Code E zu vermeiden, da sich diese bei chronischen Krankheiten nachteilig auswirken können. Der Konservierungsstoff E202 wurde zwar für unbedenklich erklärt, seine Verwendung bei chronisch Kranken ist jedoch noch nicht ausreichend untersucht.
Verwendung von Kaliumsorbat
Zweifellos kann E202 in die Liste der nützlichen Zusatzstoffe aufgenommen werden, da es Lebensmittel und Getränke, sowie kosmetische Produkte für die Körperpflege lange haltbar macht.
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