Gemeine Schafgarbe
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Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Kräuter der ganzen Welt, welche zur Familie der Korbblütler gehören. Sie ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von 1 Meter erreicht. Die ganze Pflanze ist mit grauen Haaren bedeckt, welche ihre grau-weiße Farbe bestimmen.
Der Name Millefolium deutet darauf hin, dass das Hauptmerkmal der Pflanze ihre Tausende von Blütenblättern sind, die an länglichen Stielen angeordnet sind. Die Blütenstände sind flach und bestehen aus vielen kleinen, körbchenförmigen Blüten. Verwendet wird der gesamte bodenständige Teil der Pflanze, mit oder ohne die Blüten.
Geschichte der Gemeinen Schafgarbe
Archäologische Ausgrabungen im Irak zeigen, dass die Gemeine Schafgarbe schon seit der frühesten Antike als Heilpflanze bekannt war. Im 1. Jahrhundert erwähnte der antike, römische Militärarzt Pedanius Dioskurides als erster die Schafgarbe als Wundheilmittel. Im 4. Jahrhundert empfahl der Arzt Marcellus Empiricus sie gegen Nasenbluten.
Im Mittelalter war die Gemeine Schafgarbe eine der meist angebauten Heilpflanzen in den Klöstern der Dominikaner und Benediktiner. Im 18. Jahrhundert begann man, Wässer, Essenzen, Extrakte und Öle aus Gemeiner Schafgarbe in europäischen Apotheken zu verkaufen. Der frische Saft des Krauts wurde gegen Magenprobleme und Nierensteine eingesetzt.
Seit zwei Jahrtausende nutzen Millionen Chinesen die Gemeine Schafgarbe zur Wahrsagerei, der sogenannten Achilleomantie. Zu diesem Zweck werden 50 Stängel des Krauts verwendet, die zu gleich langen Stäbchen verarbeitet werden, die, wenn sie verstreut werden, unterschiedliche Formen bilden.
Obwohl das Kraut so weit verbreitet und seit langem bekannt ist, wurde es in der Medizin noch nicht ernsthaft und weit genug erforscht. Aus diesem Grund beschränkt sich ihre Verwendung auf den Bereich der Kosmetik und Volksmedizin.
Zusammensetzung der Gemeinen Schafgarbe
Die Gemeine Schafgarbe hat eine besondere chemische Zusammensetzung. Sie enthält eine große Menge an ätherischen Ölen (Kampfer, Hamazulen, Sabinen), Betacarotin, Gerbstoffen, Harzen, Flavonoiden, Alkaloiden, Cholin, Ameisen-, Essig- und Salicylsäure, Vitaminen K und C, Mineralsalze (Zink-, Magnesium-, Molybdän-, Mangan-, Kobalt- und Eisensalze). Die Samen der Schafgarbe enthalten bis zu 21% ätherische Öle. Das Kraut enthält außerdem Achillein (ein Bitterstoff), Gerbstoffe, Asparagin und Nitrate.
Sammeln und Aufbewahrung von Gemeiner Schafgarbe
In der Kräutermedizin werden alle oberirdischen Teile des Krauts verwendet, die Blätter, Blüten und Stängel. Sie werden kurz vor der Vollblüte geerntet, wobei man den oberen Teil der Verzweigung abschneidet, ohne den Stängel zu entfernen. Die Stängel werden von Juli bis September geerntet. Sie werden etwa 5 Stunden lang in der Sonne und dann im Schatten getrocknet.
Die Gemeine Schafgarbe ist ein weit verbreitetes Kraut, das man auch in fast jeder Apotheke, jedem Kräuterhändler oder Fachgeschäft kaufen kann. Am häufigsten ist sie in getrocknetem Zustand zu finden. Lagern sie die Gemeine Schafgarbe an einem kühlen, trockenen Ort, eingewickelt in einer Plastiktüte oder anderen Tasche.
Vorteile durch Gemeine Schafgarbe
Die Zusammensetzung des Krauts bestimmt seine wertvollen Eigenschaften als entzündungshemmendes, schmerzstillendes, antibakterielles und linderndes Mittel bei einer äußerlichen Anwendung. Dank des Inhaltsstoffes Hamazulen gilt die Gemeine Schafgarbe auch als antiallergisch. Ihre gute entzündungshemmende Wirkung macht sie zu einem wertvollen Mittel bei Erkältungen und verschiedenen Grippeerkrankungen.
Gemeine Schafgarbe steigert den Appetit und die Magensekretion. Sie wird als Prophylaxe gegen Nierensteinbildung eingesetzt und ist krampflösend und tonisierend.
Naturheilkunde mit Gemeiner Schafgarbe
Die häufigste Anwendung der Gemeinen Schafgarbe ist in Form von Tee. Der Tee der Heilpflanze wird bei Menstruationsbeschwerden und als wirksames Blutverdünnungsmittel eingesetzt. Er ist ein Beruhigungsmittel für Frauen in den Wechseljahren, ein wertvolles Hilfsmittel bei Weißfluss, Myomen oder Eierstockentzündungen. Der Gemeine Schafgarbe Tee normalisiert die motorische und sekretorische Funktion des Magens.
Das Heilgetränk ist ein hervorragendes Schmerzmittel. Dieser Tee wurde zu einem der wohltuendsten und heilendsten erklärt. Um ihn zuzubereiten, übergießt man 15 mg des Krauts mit 200 ml kochendem Wasser. Sobald es abgekühlt ist, 1 EL davon 3 mal am Tag, vor den Mahlzeiten einnehmen. Einen Sud aus der Gemeinen Schafgarbe können sie gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischbluten herstellen und gurgeln.
Ein Aufguss mit Gemeiner Schafgarbe wird empfohlen bei Sodbrennen, Brustschmerzen, Darminfektionen und Magenblutungen. Zu diesem Zweck sollten täglich 2-3 Tassen getrunken werden. Gemeiner Schafgarben Tee ist auch bei Gallen- und Leberentzündungen hilfreich, da das Kraut krampflösend wirkt und die Sekretion von Gallensaft erhöht.
Eine Salbe aus Gemeiner Schafgarbe ist sehr wirksam bei Hämorrhoiden. Dazu erhitzt man 90 g Schmalz oder entrahmte Butter und gibt 15 g fein gehackte, frische Blüten des Krauts und 15 g gehackte Himbeerblätter hinzu. Die Mischung leicht anbraten und dann vom Herd nehmen. Am nächsten Tag die Salbe leicht erwärmen, durch ein Leinentuch abseihen und in kleine Gläser füllen, im Kühlschrank aufbewahren.
Bäder mit einem Gemeinen Schafgarben Aufguss sind nützlich bei Hämorrhoiden sowie bei weißem Ausfluss, Harninkontinenz, Eierstockentzündung, Vaginitis und anderen gynäkologischen Infektionen. Zur Zubereitung des Bades werden 100 g des Krauts in kaltem Wasser eingeweicht und über Nacht stehen gelassen. Am nächsten Tag kocht man die Mischung auf und seiht sie ab.
Gemeine Schafgarben Umschläge helfen bei Prellungen, Verstauchungen, Schnittwunden und verschiedenen Verbrennungen. Eine Schafgarben Tinktur ist sehr wirksam bei Erkältungen und rheumatischen Schmerzen. Man tränkt eine Handvoll Schafgarbe in 300 ml Branntwein oder medizinischen Alkohol und lässt es für 2 Wochen stehen.
Wirkung der Gemeinen Schafgarbe
Die Gemeine Schafgarbe verstärkt die Gebärmutterkontraktionen und sollte daher von Schwangeren und stillenden Müttern nicht eingenommen werden. Die Einnahme hoher Dosen des Krauts kann Schwindel und Kopfschmerzen verursachen.
