Weihrauch

Rosi TrifonovaRosi Trifonova
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Zori
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Zori
Weihrauch

Weihrauch ist ein heiliges, aromatisches Harz, welches spirituelle Läuterung bringen soll. Der "göttliche Tränen" genannte Weihrauch ist eines der ältesten Räuchermittel, welches bis zum heutigen Tag unverändert geblieben ist. Folgerichtig ist Weihrauch auch eine der ältesten Handelswaren überhaupt.

Die duftende Mischung wird seit dem Altertum in Indien, China und bei christlichen Gottesdiensten als Weihrauch verwendet. Die Ägypter hingegen benutzten Weihrauch zur Verschönerung und bereiteten damit verjüngende Gesichtsmasken zu.

Weihrauch ist der Baumsaft in Form eines aromatischem Harz eines Baumes aus der Familie der Burseraceae. Dieser niedrige Baum mit einer dichten Krone und bezaubernden, zartrosa Blüten ist äußerst selten und kommt in Ostafrika (Somalia, Äthiopien), auf der Arabischen Halbinsel, sowie in Indien und im Iran vor. Der Baum zeichnet sich durch seine besondere Schönheit aus. Sein lateinischer Name ist Boswellia sacra (Synonyme B. carteri, B. thurifera).

Weihrauch vom Baum

Der Duft von Weihrauch hat eine jahrtausendealte religiöse Tradition. Seinem Aroma wird eine reinigende Wirkung zugeschrieben, und der Weihrauch selbst ist sehr spezifisch - beim Erhitzen wird das Harz weich und gibt ein starkes, angenehmes balsamisches Aroma ab. Im alten Ägypten wurde Weihrauch zusammen mit dem Harz des Pinienbaums und Moschusöl auch zur Einbalsamierung verwendet.

Das Harz des Boswellia Carteri Baumes gilt als echter Weihrauch. Es gibt auch andere Arten von Weihrauch, die nach ihrer Herkunft benannt sind, wie Indischer Weihrauch, Jerusalemer Weihrauch oder Afrikanischer Weihrauch.

Der Baum, der Boswellia Carteri vom Geruch her am ähnlichsten ist, ist Boswellia pupurifera, der in Somalia und Äthiopien vorkommt. Dieser afrikanische Baum "blutet" mit einem Harz, das manchmal Abessinier genannt wird. Indischer Weihrauch hingegen wird aus dem Boswellia serrata roxb Baum gewonnen, der in Indien und Persien wächst.

Auf Kreta und in Kleinasien wird der sogenannte kretische Weihrauch aus den Wildsträuchern Cistus creticus und C. cyprius aus der Familie C. Cistaceae gewonnen. Dieses Harz wird aus der Rinde des Stammes und den Ästen durch zufällige Beschädigungen durch Tiere freigesetzt.

Das Fell der Tieren, die in der Nähe grasen, wird mit den abgelösten Weihrauchkörnern bedeckt. Die Hirten kämmen dann die Tiere und sammeln den Weihrauch ein. Daraus werden ovale Laibe oder Stangen hergestellt. Dieses Baumharz ist braun und dehnbar und hat einen charakteristischen, angenehmen Geruch.

Weihrauch ist ein Naturprodukt, welches in alten biblischen Texten oft zusammen mit Gold erwähnt wird. In der Bibel, auf kirchenslawisch, wird Weihrauch unter dem Namen "Olibanum" erwähnt - einer der ältesten Räucherstoffe. In älteren Bibelübersetzungen findet sich das kirchenslawische „liban“ (oder Weihrauch) vom altgriechischen „ladanon“. Es ist ein arabisches Wort für Pflanzenharz.

Bis heute ist Weihrauch ein reinigendes, religiöses Räucherwerk, das bei vielen religiösen Riten verwendet wird. Der sich ausbreitende duftende Rauch soll die Opferung an den Himmel symbolisieren.

Die symbolische Bedeutung von Weihrauch kann auch in Traumbüchern gefunden werden. Wenn jemand im Traum Weihrauch sieht oder damit räuchert, wird er Erfolg haben, sich von Gefahren befreien oder seine Probleme lösen, heißt es. Wenn sie im Traum Weihrauch riechen, ist das ein Zeichen für Hoffnung und gute Nachrichten.

Extraktion von Weihrauch

Aus dem Baumsaft eines eher hängenden Baumes wird der Weihrauch gewonnen, indem man im Frühjahr, meist Ende März, tiefe Schlitze in die Rinde des Baumes macht. Aus diesen Einkerbungen sickert das milchige Harz, welches durch Lufteinwirkung allmählich aushärtet.

Der so entstandene Weihrauch ist ein rundes Korn mit bernsteingelber bis rostroter Farbe und einem charakteristischen Geruch. Die Araber nannten diesen milchigen Saft schon vor Tausenden von Jahren "die Tränen der Götter". Der Weihrauch am Stamm der Bäume braucht etwa 3-4 Wochen zum Trocknen. Dann ist es an der Zeit zu ernten, wobei bis zu 400 g Weihrauch pro Baum gewonnen werden.

Geschichte des Weihrauchs

Anwendung von Weihrauch

Die Geschichte des Weihrauchs ist untrennbar mit dem Dhofar-Plateau im Oman verbunden, welches von den Einheimischen als Freilufttempel verehrt wird. Hier wachsen die kostbaren Bäume, die mit göttlichen Tränen "weinen" - wunderschöne Wälder mit dichten Baumkronen und dichtem Schatten, aus denen der intensive Duft des Weihrauch weht.

Seit Tausenden von Jahren ist Weihrauch die einzige Einnahmequelle für die einheimischen Beduinen, die in diesem scheinbar abgeschiedenen Ort leben, der an die südliche Wüste grenzt, die sich durch die gesamte arabische Halbinsel zieht. Hier befindet sich die omanische Provinz Dhofar, wo auf dem felsigen Hochplateau die Weihrauchwälder wachsen. Das Gebiet war ständig von dichtem Nebel durchzogen, und so glaubten die Einheimischen, dass der Weihrauch der Tau auf den Bäumen sei.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich Dhofar zu einem sehr wichtigen Zentrum des Weihrauchhandels. Eine Legende erzählt von einem der drei Weisen, die kamen, um das Jesuskind anzubeten. Es wird angenommen, dass der Weihrauch, den der weise Mann als Geschenk bei sich trug, von Dhofar stammte. Schon früher glaubten die Menschen, dass der Rauch dieses duftenden Harzes den Teufel vertreiben könnte.

In verschiedenen Religionen ist Weihrauch heilig. Sogar der Prophet Muhammad sagte, dass er von allen Dingen das Gebet und angenehme Düfte am meisten schätze, und es ist kein Zufall, dass jeden Freitag Weihrauch entzündet wurde, um böse Geister aus der muslimischen Welt zu vertreiben. Der Geruch von verglimmendem Weihrauch wird sowohl im Christentum, als auch im Hinduismus als Zeichen göttlicher Intimität verwendet.

Heutzutage wissen nur noch die Ältesten, wo die Weihrauchbäume wachsen und wie der Weihrauch gewonnen wird, und es gibt nur noch wenige Orte auf der Welt, an denen Weihrauch gewonnen wird.

Zu den religiösen Traditionen, die mit Weihrauch verbunden sind, gehören die der alten Chinesen. Sie badeten im Rauch des Weihrauchs, von dem man glaubte, dass er ihren Geist und ihre Seele reinigte. Wenn Weihrauch verbrennt, steigt sein aromatischer Rauch spiralförmig nach oben, weshalb die Chinesen glaubten, dass er eine Quelle der Inspiration ist, die nach oben steigt und einen direkten Kontakt mit dem Göttlichen ermöglicht.

Zusammensetzung von Weihrauch

Im Weihrauch sind 50-60% Harze, 20-30% Kamide, 6-8% Mineralstoffe und 3-7% ätherische Öle enthalten. Weihrauch kann abgerieben werden, und das dabei entstehende Pulver löst sich teilweise in Wasser auf und bildet eine trübe Emulsion mit bitterem Geschmack. Das Harz von Weihrauchbäumen löst sich in Ethanol besser auf.

Vorteile durch Weihrauch

Weihrauch Aroma

Abgesehen von religiösen Riten und Bestattungen wird der Weihrauch Rohstoff in der Kosmetikindustrie und insbesondere in der Parfümerie in großem Umfang verwendet. Seifen, Deodorants und vor allem Männerparfüms mit orientalischen Düften werden mit Weihrauch hergestellt; ätherisches Weihrauchöl wird in der Aromatherapie, aber auch in der Homöopathie und sogar in der Medizin häufig verwendet.

Wissenschaftler der Johns Hopkins University und der Hebrew University of Jerusalem haben herausgefunden, dass bereits geringe Dosen des Weihrauchduftes eine antidepressive Wirkung haben und Ängste, Depressionen und Beklemmungen spürbar unterdrücken können.

Die Verwendung von Weihrauch ist auch in der Psychotherapie und der Meditation sehr beliebt. Es wird angenommen, dass der Duft des Weihrauch die allgemeine Stimmung hebt und den Menschen neue Energie gibt. Weihrauch gilt als das stärkste Auramittel, das gleichzeitig ein Gefühl des Wohlbefindens und des Friedens vermittelt.

In der Medizin wird das Aroma von Weihrauch verwendet, weil es nachweislich Schlaflosigkeit beseitigt, nächtliche Ängste und Befürchtungen beseitigt und den Schlaf des Menschen insgesamt stärkt. Eine Weihrauchlösung kann auch eine Arthritis positiv beeinflussen.

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