Kamille

Rosi TrifonovaRosi Trifonova
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Zori
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Zori
Kamilleblüten

Kamille ist eine Heilpflanze und ein Kraut, das häufig bei verschiedenen Beschwerden verwendet wird. Die Verwendung von Kamille und vor allem von Kamillentee ist vor allem wegen des angenehmen, milden Aromas und Geschmacks weit verbreitet.

Kamillentee eignet sich besonders gut in Kombination mit Honig. Im Laufe der Jahre hat sich die Kamille auch zu einem wertvollen Rohstoff für die chemische und kosmetische Industrie entwickelt, so dass heute viele Produkte wie Cremes, Peelings und Shampoos mit Kamillenextrakten auf dem Markt erhältlich sind.

Der lateinische Name der Kamille ist Matricaria, und ist in unserem Land als "Kamille" bekannt. Tatsächlich leitet sich der Name Matricaria vom lateinischen mater ab, was Mutter bedeutet. Die Kamille ist eine einjährige, krautige Pflanze, die niedrig wächst und einen verzweigten Stamm hat. In der Höhe erreicht die Kamille maximal 50 cm. Die Blätter sind doppelt und dreifach gefiedert, fadenförmig und eingeschnitten. Die Blüten der Kamille sind in einem körbchenartigen Blütenstand gesammelt.

Die Kamille hat lange Stiele, mit zahlreichen gestielten Ästen, welche in kleinen, weißen Blüten mit deutlich gelben Staubgefäßen enden. Die Blüten der Kamille bestehen aus perianthen, weißen, zungenförmigen Blüten und inneren, röhrenförmigen, gelben Blüten. Der Blütenboden ist konvex und innen hohl. Die Frucht der Kamille ist der längliche braune Samen.

Die Kamille ist eine Wildpflanze, man findet sie auf Wiesen, Weiden, Hügeln, auch an verkrauteten und verlassenen Stellen und an Wegrändern.

Zusammensetzung der Kamille

Kamille

Bei der chemischen Zusammensetzung der Kamille stechen die in den Blüten enthaltenen Elemente hervor. Sie enthalten ätherisches Kamillenöl, das je nach der Menge der Azulene eine grüne bis blaue Farbe hat. Das Kamillenöl enthält eine große Menge an Paraffinen und Sesquiterpenen vom Cadinentyp (etwa 10%), sowie Capryl-, Nonylic- und Isoleursäure.

Ihre Hauptbestandteile sind Bisabolol und seine sauerstoffhaltigen Derivate Farnesen und Hamazulen, die in unterschiedlichen Mengen von 1 bis 15% enthalten sind. Kamille ist auch reich an Cumarinen, den Flavonglykosiden Apin und Patulitrin, Schleimstoffen, Nikotinsäure, Salicylsäure, Glyceriden der Öl-, Palmitin-, Stearin- und Linolsäure, Karotin, Vitamin C, Schleim- und Bitterstoffen.

Auswahl und Lagerung von Kamille

Trocknen von Kamille

Getrocknete Kamille kann man in fast jeder Apotheke kaufen. Man sollte sie in gut verschlossen, trockenen Schränken lagern, die nicht von direktem Sonnenlicht beschienen werden.

Am besten sammelt man Kamillenblüten im Sommer bei trockenem Wetter. Dabei ist zu beachten, dass die höchste Konzentration an ätherischem Öl in der Zeit von Juni bis August auftritt. Da die Kamille ein starkes Aroma hat, sollte sie nicht in der Nähe von Lebensmitteln gelagert werden, welche dieses Aroma aufnehmen können.

Sie ist in den folgenden Formen erhältlich:

- Getrockneter Rohstoff, Tee;

- Flüssiger Tinktur;

- Extrakt;

- Kapseln;

- Kamillenöl.

Vorteile durch Kamille

Kamillentee

Die Echte Kamille (Matricaria recutita) und Römische Kamille (Chamaemelum nobile) sind die beiden Hauptarten der Pflanze, die zur Behandlung verwendet werden. Die beiden Arten haben ähnliche Wirkungen auf den menschlichen Körper, aber die Echte Kamille kann etwas stärker sein. Die Blütenkörbchen (Flores Chamomillae) werden für medizinische Zwecke verwendet. Sie werden geerntet, wenn sich die Zungen der weißen Randblüten in horizontaler Position befinden. Das Pflücken erfolgt von Hand oder mit speziellen Kämmen. Die Blüten werden mit einem Stiel gepflückt, der nicht länger als 3 cm ist.

Die Kamille erfreut sich großer Beliebtheit als Heilpflanze, welche häufig bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt wird. Im Allgemeinen hat die Kamille eine entzündungshemmende und lindernde Wirkung bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, sowie bei entzündlichen Prozessen in den Atemwegen.

Zur Behandlung der Atemwege wird sie als Inhalation und Spülung zum Gurgeln verwendet. Äußerlich wird Kamille zur Spülung von entzündeten Schleimhäuten, der Augen und der Gebärmutter angewendet. Die Kamille ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Anwendung als Umschlag oder zur Durchführung von Analspülungen bei Hämorrhoiden.

Die Kamille erleichtert sie bei Hämorrhoiden, ohne abführend zu wirken, und trägt so indirekt zur inneren Heilung von Hämorrhoiden bei, die auch äußerlich mit Kamillensalbe behandelt werden können. Diese Salbe kann auch bei anderen Wunden verwendet werden. Bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen verschafft das Einatmen von Kamillendampf eine schnelle Linderung, danach sollte man sich Warmen aufhalten. Ein Kamillesud hat eine äußerst wohltuende Wirkung bei entzündlichen Prozessen und Nieren- und Blasesteinen.

Die Kamille ist auch eines der bekanntesten, natürlichen Beruhigungsmittel. Der Tee aus ihren Blüten trägt dazu bei, den Schlaf zu normalisieren und seine Qualität zu verbessern. Außerdem hilft die Kamille beim Stressabbau und verbessert den Zustand bei Magenbeschwerden. Sie hat eine ausgezeichnete Wirkung bei Sodbrennen und Übelkeit.

Doch abgesehen von der Verbesserung unseres inneren Zustands, hat diese beruhigende Pflanze auch die Fähigkeit, ihr Aussehen zu verbessern. Wenn sie sich zum Beispiel die Zusammensetzung vieler kosmetischer Produkte ansehen, werden sie feststellen, dass Kamille in vielen von ihnen enthalten ist. Dies liegt daran, dass sie eine Reihe von Vorteilen hat, welche die Gesundheit der Haut unterstützen.

Hautlotionen mit Kamille

Kamillenextrakt

- Kamillenblüten haben nicht nur eine ausgezeichnete, entzündungshemmende Wirkung. Sie sind auch ein wunderbares Antioxidans und helfen daher, die Haut zu beruhigen und Rötungen zu beseitigen. Ein Kamillensud hilft, Hautreizungen wie Ekzeme und Schuppenflechte zu lindern.

- Die in der Kamille enthaltenen Polyphenole und sekundären Pflanzenstoffe beschleunigen die Zellregeneration, verringern das Erscheinungsbild von Falten und machen Narben weniger sichtbar.

- Die Hersteller fügen Sonnenschutzmitteln häufig Kamillenextrakt hinzu, weil er die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Umwelt schützt. Außerdem verlangsamt er die Hautalterung.

- Die Antioxidantien in der Zusammensetzung der Blüten wirken hervorragend auf die Haut und verbessern ihren Zustand. Außerdem trägt Kamillenextrakt zur Aufrechterhaltung der normalen Blutzirkulation der Haut bei, was wiederum sehr wichtig ist, um ihre Schönheit lange zu erhalten und den Teint zu glätten.

- Dieser Inhaltsstoff wird auch häufig in Cremes für die Augenpartie verwendet, da Kamillenextrakt die empfindliche Augenpartie pflegt und Schwellungen, feine Adern und Fältchen beseitigt. Gekühlte Beutel mit Kamillentee können dunkle Augenringe reduzieren.

- Gesichtswaschgels mit Kamille reinigen die Haut sanft von Fett und entfernen abgestorbene Hautzellen. Kosmetika mit Kamille sind sanft und verursachen keine Reizungen oder Entzündungen.

Nachteile bei der Verwendung von Kamille

Kamillentee mit Honig

Obwohl viele Menschen der Meinung sind, dass diese Pflanze völlig unbedenklich ist, gibt es doch einige relative Kontraindikationen. Zunächst einmal sollten schwangere Frauen Kamille nicht einnehmen, während stillende Frauen Kamillensud oder Kamillenöl mit besonderer Vorsicht konsumieren können. Dies gilt auch für Menschen mit chronischen Krankheiten, und auch bei der Einnahme von Medikamenten ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren. Auch bei einer individuellen Unverträglichkeit gegenüber Kamille, sollte sie nicht verwendet werden.

Nebenwirkungen durch Kamille

Zwar selten, aber dennoch können folgende, negative Erscheinungen auftreten:

- Erhöhter Blutdruck;

- Blutungsgefahr;

- Erbrechen;

- Bronchospasmus;

- Quincke-Ödem, bei Personen mit einer Unverträglichkeit.

- Allergischer Ausschlag, Urtikaria;

- Juckreiz (bei äußerlicher Anwendung von Kamillenextrakten oder -ölen).

Legenden über die Kamille

Kamillenextrakt

Vor einigen Jahrhunderten, glaubten die Menschen, dass diese schönen Blumen genau dort wächst, wo die hellen, feurigen Sterne fallen. Die alten Menschen glaubten, dass die Kamille ein Symbol für die Sonne und ihre große Kraft und Energie sei. Sie glaubten, dass diese Pflanze wie eine kleine Mini-Sonne sei, und aus diesem Grund wurde sie oft in magischen Ritualen verwendet. Oftmals erahnten junge Mädchen ihre Liebe, anhand der Blätter dieser Blume, die immer eine unterschiedliche Zahl haben, nämlich gerade oder ungerade.

Es gibt auch eine schöne Legende, dass diese kleinen, schönen Blumen die Schirme von mystischen und feenhaften kleinen Wesen waren. Die schönste ist jedoch die Legende über den Ursprung dieser Blume. Sie erzählt von zwei Liebenden, die nicht ohne einander leben konnten. Eines Tages träumte der Junge von einer mystischen Wiese, die mit wunderschönen kleinen Blüten bedeckt war. Als er aus diesem Traum erwachte, fand er eine dieser Blumen auf seinem Kopfkissen. Dann beschließt er, sie zu nehmen und sie seiner Geliebten zu schenken.

Das Mädchen ist von der Schönheit der Blüte begeistert und bittet ihren Geliebten, mehr solcher Blüten zu finden, damit alle Liebenden sie und ihre magische Kraft berühren können. Er willigt ein und macht sich überall auf die Suche nach den Kamillenblüten. Eines Tages fällt er in das Reich der Träume und findet dort eine riesige Wiese mit Kamille. Der Herrscher dieses Reiches stellt dem jungen Mann die Bedingung, dass er den Kamillenstrauß behalten darf, aber im Gegenzug muss er für immer in diesem Reich bleiben. Der verliebte junge Mann hat seine Geliebte so sehr geliebt, dass er der Bedingung des Herrschers des Traumreichs zustimmt.

Sud aus Kamille

Tee mit Pfefferminze und Kamille

Ein Kamillenextrakt wird kalt gewonnen. Dazu werden 10 TL des Krauts mit 500 ml kaltem Wasser übergossen. Nach 8 Stunden abseihen. Diese Menge innerhalb von 1-2 Tagen trinken. Kamillentee wird zur inneren und äußeren Anwendung verwendet. 2-3 EL Kamille mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, für 1 Stunde in einem geschlossenen Gefäß ziehen lassen. Der Tee wird auf zweimal getrunken.

Kamillenöl wird seit Jahrhunderten zum Einreibung bei Neuralgien und Gelenkrheumatismus angewendet. Die Ägypter hielten die leuchtenden Blüten der Kamille einst für die Blume des Sonnengottes. Sie hat die Fähigkeit, die Körpertemperatur zu senken und in der Hitze zu kühlen. Unter den Heilrezepten, die man in alten Büchern findet, sind auch solche, die erklären, dass Kamillenöl die Müdigkeit der Glieder beseitigt. Eine Kompresse aus Kamillentee auf eine kranke Blase auftragen, lindert die Schmerzen.

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