Laktoseintoleranz

Iliana AngelovaIliana Angelova
Anfänger
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Zori
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Zori
Laktoseintoleranz

Milch und Milchprodukte gehören zu den Grundnahrungsmitteln, die der Mensch von der Geburt, bis zum Tod zu sich nimmt. Sie sind seit Menschengedenken als Grundnahrungsmittel bekannt.

Manche Menschen vertragen dieses Lebensmittel jedoch nicht, dann spricht man von einer Laktoseintoleranz.

Was ist das für ein Zustand und wie kann man damit umgehen?

Laktose und Laktoseintoleranz

Laktose ist der Hauptzucker in der Milch. Er kommt nur in ihr und ihren Produkten, wie z.B. Käse, Hüttenkäse oder Quark vor. Um verdaut werden zu können, benötigt die Laktose ein Enzym - Laktase. Laktase wird im Dünndarm produziert und spaltet die Laktose aus der Nahrung in zwei andere Zucker - Glukose und Galaktose auf. Diese werden vom Darmtrakt leicht absorbiert.

Manchmal produziert der Organismus Laktase nicht in ausreichender Menge und man spricht dann von einer Laktoseintoleranz. Dabei handelt es sich um die Unfähigkeit des Körpers, Laktose aufgrund eines Mangels an Laktase, welche vom Dünndarm produziert wird, vollständig aufzunehmen.

Die unverdauten Mengen gelangen in den Dickdarm, wo sie gären und unangenehme Empfindungen hervorrufen, wie Durchfall, Schmerzen und Blähungen. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass sich die Symptome der Laktoseintoleranz mit denen einer anderen Krankheit, dem Reizdarmsyndrom, überschneiden, welche die gleiche Symptomatik aufweist. Ein weiterer Grund verwirrt das Bild völlig, auch mit einer Milcheiweißallergie kann eine Laktoseintoleranz leicht verwechselt werden.

Bei der Milcheiweißallergie liegen jedoch Störungen des Immunsystems vor, die Verdauungsprobleme verursachen, aber auch Atemwegs- und Hautprobleme, wie Husten, Niesen, Urtikaria oder Ekzeme.

Eine Laktoseintoleranz birgt im Gegensatz zur Allergie gegen Milcheiweiß keine Risiken für Komplikationen.

Heute sind weltweit fast 75% der erwachsenen Bevölkerung von einer verminderten Aktivität des Enzyms Laktase gekennzeichnet. Das Auftreten eines Laktasemangels nach der Kindheit ist vor allem für Menschen vom westeuropäischen Typ, einigen Asiaten und für die meisten Afrikaner charakteristisch. Eine Laktoseintoleranz im Säuglingsalter ist genetisch bedingt.

Eine kurze Geschichte der Laktoseintoleranz

Es gibt Berichte, dass diese Verdauungsstörung erstmals von Hippokrates beschrieben wurde. Er sprach von einem Zustand, bei dem die Patienten nach dem Verzehr von Milch über Verdauungsstörungen klagten. Doch erst im 20. Jahrhundert wurde diese Krankheit genauer beschrieben und eingehend untersucht.

Nach Ansicht der Wissenschaftler kam es in der Antike zu einer Chromosomenmutation, durch die das regulatorische Protein, das die Produktion des Enzyms Laktase im Erwachsenenalter hemmt, funktionsunfähig wurde.

Formen der Laktoseintoleranz

Symptome einer Laktoseintoleranz

Es gibt natürliche und erworbene Formen der Laktoseintoleranz. Die primäre Form ist charakteristisch für das Säuglingsalter - bei Neugeborenen und Kleinkindern -, während die sekundäre Form Erwachsene betrifft.

Laktoseintoleranz bei Neugeborenen und Kleinkindern

Ein Laktasemangel kann sich als angeborenes Problem unmittelbar nach der Geburt manifestieren, und die Symptome treten dann sehr schnell auf. Man nimmt an, dass die Ursache in einer Mutation des für die Laktaseproduktion verantwortlichen Gens liegt. Die Erkrankung ist selten.

Wenn sie auftritt, kommt es zu einem vorübergehenden Laktasemangel, der sich darin äußert, dass der Körper den Milchzucker aufgrund unzureichender Laktasemengen nicht in Galaktose und Glukose aufspalten kann.

Die Folge ist, dass die nicht assimilierte Laktose in den Dickdarm gelangt und dort mit den Bakterien Milchsäure, Kohlendioxid und Wasserstoff gebildet wird. Die Darmwände dehnen sich aus, was beim Baby Krämpfe und Schmerzen verursacht. Diese Unverträglichkeit ist jedoch nur vorübergehend und beruht auf einem unvollkommenen Verdauungssystem und der Aufnahme von Laktose als Hauptbestandteil der Mutter- und Folgemilch.

Sekundäre Laktoseintoleranz

Die sekundäre Laktoseintoleranz beruht nicht auf einer verminderten Laktaseproduktion aufgrund eines Enzymmangels, sondern ist eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit. Sie tritt am häufigsten bei Schädigungen des Darmepithels durch die Einnahme von Antibiotika und Zytostatika oder bei Erkrankungen des Verdauungssystems wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, entzündliche Gastroenteritis, Glutenunverträglichkeit und anderen auf. Diese sekundäre Laktoseintoleranz kann reversibel sein, denn sobald sich das Darmepithel regeneriert, tritt eine Besserung ein.

Symptome einer Laktoseintoleranz

Die Symptome der Laktoseintoleranz treten 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten auf und sie sind wie folgt:

- Muskelkrämpfe;

- Übelkeit;

- Zunahme von Sodbrennen;

- Diarrhöe;

- Blähbauch;

- Blähungen;

- Erhöhung des Drucks im Dickdarm.

Wir können auf 2 Arten überprüfen, ob wir an einer Laktoseintoleranz leiden. Die erste ist die Einnahme von frischer Milch auf nüchternen Magen. Wenn innerhalb der nächsten 30 Minuten bis 2 Stunden keine Reaktion auftritt, ist die Antwort negativ. Die Laktoseintoleranz kann auch durch den Verzehr von Käse oder Quark überprüft werden. Alle in der Milch enthaltenen Proteine sind auch in diesen Produkten enthalten.

Medizinische Tests können in Krankenhäusern durchgeführt und die Ergebnisse sind sehr genau.

Wie wird eine Laktoseintoleranz kontrolliert

Laktoseintoleranz

Die Kontrolle erfolgt natürlich über die Ernährung. Zunächst einmal sollte jeder wissen, welche Lebensmittel Laktose enthalten und diese die Milchzucker enthalten meiden. Dies sind vor allem Milchprodukte, wie Käse, Quark oder Hüttenkäse. Sie sind jedoch nicht die einzigen auf dieser Liste.

Laktose wird beim Brotbacken verwendet, um eine leckere, braune Kruste zu erzeugen.

In der Süßwarenindustrie wird sie zur Herstellung von Pralinen, Keksen und anderen Süßigkeiten verwendet.

Auch Fleischprodukten wird Laktose zugesetzt, um ihnen den bitteren und salzigen Geschmack zu nehmen und ihre Haltbarkeit zu verlängern.

Alkoholischen Getränken wird sie zugesetzt, um den Geschmack zu mildern.

In vielen Arzneimitteln sind etwa 20% Laktose enthalten.

Ein Mangel an Laktase wird durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen, welche das Enzym enthalten.

Behandlung von Laktoseintoleranz

Für Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es in der Regel keine Behandlung. Eine Laktoseintoleranz Diät, die laktosehaltige Lebensmittel ausschließt, muß beibehalten werden.

Was sind Nahrungsmittelersatzstoffe bei einer Laktoseintoleranz?

Laktosefreie Milchersatzprodukte

Laktosefreie Milchalternativen gibt es viele und sie sind meist pflanzlichen Ursprungs. Soja- Mandel- und Nussmilch - all dies sind hervorragende Alternativen zur Kuhmilch. Kokosnussmilch und Hafermilch schmecken mild und sanft. Diese Milchsorten enthalten in der Regel kein Kalzium, dafür aber Vitamine und Mineralstoffe: Mandelmilch enthält Magnesium und Vitamin E, Reismilch enthält Vitamin B12. Auch Hanfmilch und Dinkelmilch sollten bei einer solchen Diät auf dem Speiseplan stehen.

Ersatzstoffe für Joghurt

Veganer Cashewkäse

Kokosnussjoghurt ist eine exotische Alternative zu tierischen Produkten und er ist unerwartet lecker. Andere Möglichkeiten sind Sojajoghurt, Mandeljoghurt, Cashewjoghurt und andere.

Ersatzstoffe für Kuhmilchbutter

In Bezug auf Geschmack und Konsistenz ist Mandelbutter die Beste. Sie ist leicht und hat eine angenehme Konsistenz. Olivenöl und Kokosnussöl eignen sich gut zum Kochen, Backen, Dünsten und Würzen von Speisen. Avocadoöl ist auch gut für Salate und Dressings geeignet.

Ersatzstoffe für Käse

Nusskäse ist eine tolle vegane Alternative. Kokosnusskäse und Cashewkäse sind auch sehr beliebt. Sie liefern das nötige Eiweiß und haben einen angenehm salzigen Geschmack.

Ersatz für Eiscreme

Vegane Eiscremes sind mittlerweile sehr vielfältig. Man kann ihnen Kokosmilch hinzufügen, um eine cremige Konsistenz zu erhalten.

Das notwendige Kalzium, das in dieser Ernährungsweise fehlt, kann man aus grünem Blattgemüse und die Vitamine D und K aus Spinat, Brennnesseln, Rüben, Brokkoli oder Vollkorngetreide gewinnen.

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