Bienenwachs - was sie darüber wissen müssen
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Neben dem Honig bieten uns Bienen viele weitere Reichtümer mit einer breiten Anwendung in der Medizin, Parfümerie und Kosmetik, der Zahnmedizin und Pharmazie.
Zu den Bienenprodukten gehören: Propolis, Kamm, Bienenpollen, Gelée Royale, Larvengelée Royale, Bienengift und Bienenwachs, sowie der Gesamtextrakt der Bienen (Apis totale).
Bienenwachs nimmt einen wichtigen Platz unter allen Bienenprodukten ein. Nicht nur für die Bienen, sondern auch für die Bedürfnisse des Menschen. Bienenwachs, dieser natürliche Reichtum gibt dem Menschen ein weiteres unschätzbares Heilmittel an die Hand.
Natur und Zusammensetzung von Bienenwachs
Die Substanz, die sich durch ihre Elastizität, Plastizität, kristallinen und körnigen Charakter auszeichnet und von den Arbeitsbienen im Bienenstock synthetisiert wird, ist als Bienenwachs bekannt. Nur die unermüdlichen Arbeitsbienen im Bienenstock können es herstellen. Es wurde noch kein Weg gefunden, dieses erstaunliche Produkt künstlich zu gewinnen.
Bienenwachs hat ein spezifisches Aroma, welches durch Erhitzen oder Schmelzen des Wachses noch verstärkt wird. Es ist harmlos, löst sich nicht in Wasser oder Glycerin auf und bleibt in Alkohol fast vollständig erhalten. Ätherische Öle und Benzin lösen es auf, es vermischt sich mit Paraffin, aber bei Zimmertemperatur gibt es kein Lösungsmittel, welches es auflöst.
Seine Konsistenz ist bei normaler Temperatur dicht und spröde. Es schmilzt bei 60 bis 68 Grad. Das Wachs hat eine weiße oder hellgelbe Farbe, wenn es sich trennt, dunkelt es aber später aufgrund der Schichtung von Nicht-Wachsbestandteilen nach.
Bienenwachs ist ein äußerst reichhaltiges und komplexes Gemisch, welches über 300 Stoffe enthält. Dazu gehören Fettsäuren und freie Säuren, Kohlenhydrate, Wasser, Aromastoffe, Mineralien und andere.
Die Haltbarkeit von Bienenwachs ist zeitlich praktisch unbegrenzt. Unter den richtigen Bedingungen kann es über Jahrtausende hinweg konserviert werden. Bienenwachs wurden in ägyptischen Pyramiden gefunden und hatten seine Eigenschaften nicht verloren.
Wenn das Wachs in den Körper gelangt, wird es nicht abgebaut. Es wirkt als Schmiermittel und ist gut für den Darm.
Chemische Zusammensetzung von Bienenwachs
Natürliches Bienenwachs besteht aus 4 Gruppen von Verbindungen. Die wichtigsten davon sind Ester, welches etwa 75% der Wachszusammensetzung ausmacht. Sie schützen es vor chemischen Reaktionen. Seine Inhaltsstoffe bestehen aus:
- 10-14% Kohlenwasserstoffen
- 13-14% freien Fettsäuren und Glycerin
- 1-1.25% freien Fettalkohole
- 0.1-2.5% Wasser
- 12.8 mg pro 100 g Carotinoide
- 4 g pro 100 g Produkt Vitamin A
- Mineralien und Verunreinigungen - Aromastoffe, Schalen von Pollenlarven und Propolis
Wie wird Bienenwachs hergestellt?
Bienen verwenden das Wachs, um ihre Waben zu bauen. Es wird in ihren wachsabsondernden Drüsen produziert. Es gibt 8 Drüsen, welche in 4 Paaren spiegelbildlich angeordnet sind. Die Drüsen sind im Wesentlichen modifizierte Zellen des Chitinpanzers. Sie entwickeln sich nur bei den Arbeitsbienen. Sie sind zwischen dem 12. und 18. Lebenstag der Bienen am besten entwickelt, danach verkümmern sie und hören auf Wachs abzusondern.
Die Wachsbildung in den Drüsen ist auf die ständige und vermehrte Fütterung der jungen Biene mit Honig und Pollen und die ständige Aufzucht der Brut zurückzuführen. Die Menge des gebildeten flüssigen Wachses sickert durch die Poren der Drüsen und kommt an die Oberfläche.
Da die Luft eine niedrigere Temperatur hat, härtet das Wachs sofort aus. Es bilden sich kleine Wachsflocken. Mit ihren Beinen nehmen die Bienen diese Plättchen auf und befördern sie zu ihren Kiefern, um sie zu zerkauen. Dabei reichern sie diese mit Sekret aus den Speicheldrüsen an und verwandeln sie in Baumaterial. Daraus bauen sie die Zellen für den Honig und die Pollen und verschließen sie anschließend.
Die Zellen sind sechseckig, liegen eng beieinander und ermöglichen es den Bienen, viele Zellen zu bauen, ohne eine zu große Fläche einzunehmen. Jede Schuppe wiegt etwa 25 mg, und um eine 1 kg Wachswabe zu bauen, müssen die Bienen 4 Millionen Schuppen produzieren. Die Höchstmenge an Wachs, die ein Bienenvolk produzieren kann, beträgt also 7 kg. Dies ist jedoch schwer zu erreichen, da während der gesamten aktiven Saison ideale Bedingungen für das Bienenvolk geschaffen werden müssen.
Nützliche Eigenschaften und uralte Anwendungen von Bienenwachs
Bienenwachs ist ein natürliches, biologisch aktives Produkt, welches nicht schädlich ist. Es hat einen ausgeprägten bakterientötenden Charakter, der auch nach der Verarbeitung nicht verloren geht.
Es wird seit Tausenden von Jahren in der Medizin verwendet. In der Antike kannte man bereits seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften und man setzte ihn zur Behandlung schwer heilender Wunden ein.
Hippokrates verwendete es bei Angina pectoris, um Ablagerungen im Hals zu entfernen. Avicenna verabreichte es zur Linderung von Hustenanfällen und als Stimulans für die Milch stillender Frauen.
Sie balsamierten auch Leichen mit Bienenwachs ein.
Dieses Produkt ist auch in der Volksmedizin weit verbreitet. Aus ihm werden Salben bei Hautprobleme hergestellt.
Anwendung von Bienenwachs in der Neuzeit
Heute gibt es keinen Bereich der modernen menschlichen Tätigkeit, in dem dieses Produkt nicht verwendet werden kann.
Pharmazie - findet Anwendung wegen seiner lindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es enthält große Mengen an Vitamin A. Es unterstützt die normale Entwicklung der Zellen in der oberflächlichen Schicht der Haut und deren Ernährung. Heilt Hautkrankheiten, Schleimhäute, Verbrennungen und Wunden. Es wird Emulsionen, sowie heilenden Cremes, Masken, Salben und Balsamen zugesetzt. Es wird auch bei Erkrankungen der Nasenhöhle eingesetzt.
Zahnmedizin - das Wachs ist ein Bestandteil von Präparaten zur Herstellung von Zahnersatz. Es wird daher auch als Heil- und Prophylaxemittel bei Parodontalerkrankungen eingesetzt. Bienenwachs wird bei der Herstellung von Kaugummi und Bonbons zugesetzt, um Zähne und Zahnfleisch zu stärken. Außerdem fördert es die Verdauung, weil es die Sekretion der Magensäfte anregt.
Parfümerie - es wird erfolgreich mit einer Reihe von chemischen Substanzen gemischt, um deren Wirkung zu verstärken und wird zur Herstellung von ätherischen Ölen verwendet. Aus 1000 kg Wachs werden etwa 5 kg ätherisches Öl gewonnen und auch das Abfallprodukt findet in der Industrie Verwendung.
Kosmetik - es dient der Zellregeneration und der Verbesserung der Blutzirkulation und schützt die Haut vor äußeren Einflüssen, indem es eine Schutzbarriere gegen sie aufbaut. Es wird angenommen, dass Bienenwachs den Alterungsprozess der Haut verlangsamen kann. Die enthaltenen natürlichen Feuchtigkeitsspender versorgen die Haut mit Feuchtigkeit.
Erkältungsbeschwerden - Mandelentzündungen und Erkältungen können mit der Inhalation von Bienenwachs erfolgreich behandelt werden. Es besteht keine Gefahr von allergischen Reaktionen, da das Produkt Antiallergene enthält. Es stärkt, wie alle Bienenprodukte auch das Immunsystem.
Wie wird Bienenwachs gewonnen?
Die Bienenwachsgewinnung erfolgt durch das Waschen der Waben. Die Wabenteile werden erhitzt und das geschmolzene Wachs wird abgetrennt. Sobald es abkühlt, härtet es aus. Es sollte an einem sauberen Ort aufbewahrt werden, frei von anderen stark riechenden Substanzen.
Eigenschaften von Bienenwachs
Bienenwachsprodukte sind äußerst rein und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Es hat eine einheitliche Farbe, riecht nach Honig, hat keinen Geschmack und klebt beim Kauen nicht an den Zähnen. Es kann nur bei einer Temperatur von 60-70 Grad in ätherischen Ölen aufgelöst werden.