Phytonzide
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Pflanzen sind einer der größten Schätze der Natur und jede von ihnen ist eine ganz individuelle Art, mit eigener Farbe, Form und eigenem Duft. Ihre chemische Zusammensetzung umfasst zahlreiche Verbindungen, die nicht nur für ihre Lebensfunktionen, sondern auch für die Welt um sie herum wichtig sind.
Man kann bestätigen, dass alles in der Natur so angelegt ist, dass zwischen den verschiedenen Arten eine perfekte Harmonie und Komplementarität besteht. Eines der Ziele dieser Harmonie ist die größtmögliche Vielfalt. Die Natur hat sich eine Vielzahl von Mechanismen ausgedacht, damit jeder Organismus in seiner Umgebung überleben kann.
Phytonzide sind hochaktive Pflanzenstoffe, die das Wachstum von Pilzen, Bakterien und einigen Viren hemmen können. Sie wurden 1928 von dem russischen Biologen Boris Tokin entdeckt, der in bestimmten Organen höherer Pflanzen antibakterielle Substanzen entdeckte. Tokin nannte seine Entdeckung Phytonzide, was übersetzt so viel bedeutet wie Pflanzentöter (phyton - Pflanze, caedo - Töter).
Heute sind Phytonzide in über 3000 Pflanzenarten gefunden worden. Sie sind sehr instabil und liegen in ihrem reinen Zustand als Kristalle oder Flüssigkeit vor. Man geht davon aus, dass die phytonziden Eigenschaften einer einzelnen Pflanze von einer Gruppe chemischer Substanzen oder von einer einzelnen Substanz abhängen, wie ätherische Öle, Balsame, Harze, organische Säuren, Alkaloide, Gerbstoffe, Glykoside und eine Reihe anderer.
Phytochemische Stoffe sind seit dem Altertum bekannt und in Ägypten wurden sie zur Mumifizierung verwendet. Ihre chemische Zusammensetzung ist noch nicht vollständig geklärt, aber ihre Funktionen sind bereits gut untersucht worden. Die einzelnen Teile der Pflanzen enthalten unterschiedliche Mengen an Phytonziden. Ihre ausgeprägte antibakterielle Wirkung ist umso stärker, je direkter der Kontakt der Pflanze mit den Bakterien ist.
Quellen von Phytonziden
Die Blütezeit ist die Zeit der intensivsten Freisetzung von Phytonziden, aber einige Pflanzen setzen sie ständig frei. Hierzu gehören Hülsenfrüchte, Lavendel, Minze, Birke, Knoblauch, Wacholder und andere.
Knoblauch - ist ein typisches Beispiel für eine Pflanze, die ständig Phytonzide freisetzt, aber die stärkste Freisetzung erfolgt während der Reifung der Knollen. Dies ist die beste Zeit, um sie als Heilmittel zu verwenden. Knoblauch ist eines der beliebtesten Volksheilmittel zur Behandlung schwerer Krankheiten, wie Bluthochdruck und Atherosklerose. Knoblauch reduziert nachweislich den Triglycerid- und Cholesterinspiegel, senkt den arteriellen Blutdruck und wirkt als Gegenmittel bei Bleivergiftungen. Jüngste Forschungen deuten darauf hin, dass er sich auch positiv auf die Schilddrüse auswirkt. Beachten sie, dass die Freisetzung von Phytonziden aus Knoblauch mit zunehmender Trocknung abnimmt.
Johanniskraut - die Phytonzide, die in seiner Zusammensetzung enthalten sind, haben ein breites antibakterielles Spektrum. Es wird zur Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt, da es die Regenerationsprozesse in der Schleimhaut anregt.
Rosmarin - enthält Phytonzide, welche die allgemeine Stärkung und die Abwehrkräfte des Körpers stimulieren. Er ist besonders nützlich nach einer langen Krankheit, verbessert den Appetit und stimuliert die Magen- und Gallensekretion. Er hat ein sehr breites Spektrum an antimikrobieller Aktivität gegen Staphylokokken, Salmonellen und Streptokokken.
Meerrettich - ist ein klassisches Beispiel für das Vorhandensein von hochaktiven Phytonziden. Die von ihm freigesetzten flüchtigen Substanzen haben ein noch breiteres Wirkungsspektrum als Knoblauch. Er hat extrem starke antimikrobielle Eigenschaften.
Salbei - hat eine antiseptische Wirkung gegen eine Reihe von pathogenen Bakterien. Gleichzeitig hat er sekretorische, biliäre und entzündungshemmende Wirkungen. Er wird häufig bei Lungen- und Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt.
Kieferspitzen - sind vor allem während der Blütezeit extrem reich an Phytonziden, die ausgeprägte antimikrobielle Eigenschaften haben. Sirupe mit Honigextrakt und Kiefernspitzen sind äußerst wertvoll bei Lungenkrankheiten, insbesondere bei einer Lungentuberkulose.
Andere Pflanzen, die besonders reich an Phytonziden sind, sind Lauch, Zwiebeln, Kartoffeln, Brennnesseln, Tomaten, Karotten, Paprika, Äpfel, Erdbeeren, Rüben, Weintrauben und Zitrusfrüchte. Auch Walnussblätter, Lavendel, Linden-, Kiefer- und Pinienbäume, Wermut, Flieder, Rosskastanie, Schlehe, Sauerampfer, Eukalyptus und viele andere enthalten Phytonzide.
Vorteile durch Phytonzide
Das Einatmen der Phytonzide, die von den Pflanzen abgegeben werden, hat eine positive Wirkung auf die Lunge und wirkt zudem stark antiallergisch und entzündungshemmend. Phytonzide haben die Fähigkeit, die Vermehrung und Entwicklung von Mikroorganismen zu stoppen, ähnlich wie nicht ganz so harmloses synthetisches Antibiotika.
Bestimmte Phytonzide wirken wohltuend auf die Haut und sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil zahlreicher kosmetischer Produkte. Sie haben eine positive Wirkung auf das Verdauungssystem. In den letzten Jahren hat man festgestellt, dass Zimtöl Phytonzide enthält, welche die von Schimmelpilzen auf Brot, Salami und Fleischprodukten produzierten Toxine zerstören, die krebserregend sind.