Jod
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Jod ist ein Mineral, das der Körper für die Synthese der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) benötigt. Unter normalen Umständen enthält der menschliche Körper etwa 20 bis 30 mg Jod, wovon der größte Teil in der Schilddrüse gespeichert ist. Geringe Mengen an Jod sind auch in den Brustdrüsen, der Magenschleimhaut, den Speicheldrüsen und im Blut gespeichert.
In den folgenden Zeilen gehen wir auf die Funktionen von Jod ein, auf die Risiken eines Jodmangel und woher man den wichtigen Mineralstoff erhalten kann. Sehe sie heir mehr:
Funktionen von Jod
Als Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) ist Jod für den Menschen lebensnotwendig. Ohne ausreichend Jod ist der Körper nicht in der Lage diese Hormone und die Schilddrüsenhormone zu synthetisieren, welche den Stoffwechsel in jeder Zelle des Körpers regulieren und bei fast allen physiologischen Funktionen eine wichtige Rolle spielen. Eine Struma Kropfkrankheit oder eine Vergrößerung der Schilddrüse ist in der Regel eines der frühen Symptome eines Jodmangel. Die Vergrößerung der Schilddrüse ist das Ergebnis einer zu starken Stimulation der Schilddrüse durch das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) und der Versuchs des Körpers, trotz eines Jodmangels Schilddrüsenhormone zu produzieren.
Jod hat noch mehrere andere physiologische Funktionen. Es kann dazu beitragen, Bakterien zu deaktivieren und wird daher als Hautdesinfektionsmittel und zur Reinigung verwendet. Möglicherweise spielt Jod auch eine Rolle bei der Vorbeugung der fibrozystischen Brustkrankheit, die durch schmerzhafte Schwellungen der Brüste gekennzeichnet ist, indem es die Wirkung des Hormons Östrogen auf das Brustgewebe moduliert. Ein Jodmangel beeinträchtigt auch die Funktion des Immunsystems, und eine ausreichende Jodzufuhr ist notwendig, um Fehlgeburten zu verhindern.
Jodmangel
Ein Jodmangel kann zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen, die verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Schwäche und Depressionen verursachen kann. Interessanterweise kann ein Jodmangel auch zu Hyperthyreose führen, einem Zustand, der durch Gewichtsverlust, schnelle Herzfrequenz und verminderten Appetit gekennzeichnet ist.
Jodmangel während der Schwangerschaft oder im Säuglingsalter führt zu Kretinismus, einer Erkrankung, die durch Hypothyreose, Schilddrüsenfehlfunktion, schwere geistige Retardierung, verkümmertes körperliches Wachstum und Taubheit gekennzeichnet ist.
Besonders gefährdet für Jodmangel sind schwangere Frauen, Personen die Jod nicht über die Nahrung aufnehmen können, und Personen die in Ländern mit jodarmen Böden leben.
Jodmangelsymptome
- Schwellung des Halses - dies ist eines der bekanntesten Anzeichen für einen Jodmangel im Körper. Sie entsteht durch die Vergrößerung der Schilddrüse. Wenn zu wenig Jod im Körper vorhanden ist, beginnt die Drüse härter zu arbeiten, wodurch sich die Zellen vergrößern;
- Plötzliche Gewichtszunahme - dies ist ein anderes sehr häufiges Anzeichen für einen Jodmangel. Auch hier sind die Schilddrüsenhormone schuld, welche die Geschwindigkeit der Umwandlung von Nahrung in Energie steuern;
- Plötzlicher Haarausfall und dauerhafter Haarausfall - es stellt sich heraus, dass die Schilddrüsenhormone auch einen Haarausfall beeinflussen können. Schnell kommt es zu einer spürbaren Ausdünnung des Haares;
- Unerklärliche Müdigkeit und Schwäche - bei einem Jodmangel fühlen sich die Betroffenen extrem schlapp und müde. Die Beschwerden treten täglich auf, so dass unbedingt ein Arzt aufgesucht werden muss;
- Extrem trockene Haut - die Schilddrüse ist für die Zellregeneration und die Schweißsekretion zuständig, wlche die Haut feucht hält. Wenn sie nicht richtig funktioniert, ist die Haut extrem trocken;
- Veränderungen des Herzrhythmus - eine niedrige Menge Jod im Körper kann dazu führen, dass das Herz langsamer als normal arbeitet. Menschen mit einem solchen Problem fühlen sich schwindlig, schwach und sehr müde und haben das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen;
- Erhöhte Kälteempfindlichkeit - ein verminderter Schilddrüsenhormonspiegel bewirkt einen langsameren Stoffwechsel und eine geringere Wärmeerzeugung. Dies führt dazu, dass eine Person plötzlich und ohne ersichtlichen Grund fröstelt;
- Gedächtnis- und Lernprobleme - eine Unterfunktion der Schilddrüsenhormone beeinträchtigt den Hippocampus, den Teil des Gehirns, der für das Langzeitgedächtnis zuständig ist;
- Unregelmäßige und schmerzhafte Regelblutungen - auch dies ist auf einen zu niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel zurückzuführen. Während der Periode kommt es zu starken Blutungen und starken Schmerzen. Infolge des unregelmäßigen Zyklus ist der Eisprung schwieriger zu bestimmen, was ebenfalls zu Fortpflanzungsproblemen führen kann;
- Schwangerschaftsprobleme - werdende Mütter müssen mehr Jod zu sich nehmen, um den Bedürfnissen des heranwachsenden Lebens im Mutterleib gerecht zu werden. Wenn eine schwangere Frau unter einem Jodmangel leidet, ist das Risiko einer Fehlgeburt oder der Geburt eines Kindes mit Fehlbildungen hoch.
Überdosis Jod
Eine versehentliche Überdosierung von Jod aus Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln von mehr als einem Gramm kann zu Brennen in Mund, Rachen und Magen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, schwachem Puls und sogar zum Koma führen.
Unter bestimmten Umständen kann ein übermäßiger Jodkonsum sogar die Schilddrüsenhormonsynthese hemmen, was zur Entwicklung eines Kropfes und einer Hypothyreose führt. Eine übermäßige Jodzufuhr kann auch Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenkrebs oder Jododermie (eine schwere Hautreaktion) verursachen.
Jodzufuhr
Referenzwerte für die zulässige Tageszufuhr von Jod finden sie unter dem angegebenen Link.
Die Verarbeitung von Lebensmitteln erhöht in der Praxis häufig den Jodgehalt. So wird zum Beispiel durch den Zusatz von Kaliumiodid bei der Herstellung von Jodsalz die Jodzufuhr drastisch erhöht. Bei der Brotherstellung wird häufig Teig auf Jodbasis verwendet, wodurch sich der Jodgehalt des Brotes erhöht.
Die Aufnahme von Jod wird auch durch die Bestandteile einiger Lebensmittel behindert. Diese Nährstoffe, so genannte Gush-Verbindungen, sind vor allem in Kreuzblütlern (Kohl und Brokkoli), Sojaprodukten, Erdnüssen, Senf und Hirse enthalten.
Amiodaron, ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, enthält Jod und kann die Funktion der Schilddrüse stören. Auch Erythrosin, ein roter Farbstoff, der häufig in Lebensmitteln und Arzneimitteln verwendet wird, enthält erhebliche Mengen an Jod und kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
Eigenschaften von Jod
Jod kann eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und/oder Behandlung folgender Krankheiten spielen: kognitive Beeinträchtigung, Kretinismus, fibrozystische Brusterkrankung, Struma, Hyperthyreose, Hypothyreose oder Fehlgeburten.
Der Jodgehalt natürlicher Lebensmittel ist in der Regel recht gering und variiert mit Umweltfaktoren wie der Jodkonzentration im Erdboden und der Verwendung von Düngemitteln. Einige der reichhaltigsten Quellen für Jod sind häufig verarbeitete Lebensmittel, welche Jodsalz enthalten, und Brot, das aus jodhaltigem Teig hergestellt wird.
Es ist klar, dass Jod ein äußerst wichtiger Mineralstoff für das reibungslose Funktionieren vieler Prozesse im menschlichen Körper ist. Vernachlässigen sie nicht die Notwendigkeit, sich mit Jod zu versorgen und konsultieren sie einen Arzt, wenn sie einen Mangel oder einen Überschuss vermuten.
Quellen von Jod
Meeresfrüchte und Gemüse sind eine ausgezeichnete Quelle für Jod. Joghurt und insbesondere Kuhmilch, Eier und Erdbeeren sind sehr gute Jodquellen. Eine gute Jodquelle ist auch Mozzarella Käse. Jod ist auch in Jodsalz, Meersalz, Knoblauch, Sesamsamen und Spargel enthalten.
Heutzutage ist es sehr in Mode, Jodsalz zu meiden und sich auf alle möglichen anderen Optionen zu verlassen, von denen das so beliebte Himalaya Salz die häufigste ist. Alle exotischen Salzsorten, die außerhalb des Landes verpackt werden, haben einen fragwürdigen Jodgehalt in ihrer Zusammensetzung, der zu einem Jodmangel führen kann.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass Jod sehr flüchtig ist und Jodsalz selbst eine Haltbarkeit von bis zu 1 Jahr hat, aber wenn man es richtig in trockenen und gut verschlossenen Glasbehältern im Dunkeln aufbewahrt, lagert man das Salz richtig, um sicherzustellen, dass man die richtige Menge an Jod erhält.
