Immunstimulierende Ernährung
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Von der physischen Abgrenzung zwischen den inneren Organen und dem Äußeren, nimmt der Magen-Darm-Trakt eine herausragende Stellung ein. Der Magen-Darm-Trakt ist wie die innere Haut, aber er hat etwa die 15-fache Oberfläche der Haut. Er enthält auch die größte Anzahl von Immunzellen in ihrem gesamten Körper, welche etwa 60% ihres gesamten Immunsystems ausmachen.
Es mag sie überraschen, dass es in ihrem Magen-Darm-Trakt mehr Immunzellen im Immunsystems ihres Körpers gibt, als in jedem anderen Organ. Ihr Magen-Darm-Trakt kommt mit der größten Menge und Anzahl verschiedener Moleküle und Organismen in Kontakt, als jedes andere Organ in ihrem gesamten Körper. Nur als Beispiel: Ein Mensch nimmt in seinem Leben durchschnittlich mehr als 25 Tonnen Nahrung auf.
Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, kann diese Barriere unterstützen oder schädigen. Viele der Nährstoffe in gesunden Lebensmitteln tragen zur Unterstützung einer gesunden Barriere bei. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Phosphatidylcholin oder dessen Vorstufe Cholin sind besonders hilfreich für eine gesunde Magen-Darm-Barriere, da Phosphatidylcholin einer der Bestandteile der schützenden Schleimhaut ist. Studien haben gezeigt, dass eine cholinarme Ernährung zu niedrigen Phosphatidylcholinspiegeln und zu einer verminderten Immunität führt.
Vitamin A spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Zellen der Haut, des Magen-Darm-Trakts und der Lunge, welche die wichtigsten Barrieren gegen äußere Einflüsse darstellen, sowie bei der Förderung der Bildung der schützenden Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt. Essentielle Fettsäuren, wie sie in Fisch vorkommen, und ein gesunder Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Olivenöl enthalten sind, können ebenfalls die Gesundheit der Magen-Darm-Zellen unterstützen.
Schließlich fördern ballaststoffreiche Lebensmittel im Allgemeinen, sowie frisches Obst und Gemüse die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts auf verschiedene Weise. Sie werden von freundlichen Bakterien im Dickdarm fermentiert und bilden kurzkettige Fettsäuren, welche von den Magen-Darm-Zellen und -Leitbahnen als Brennstoff verwendet werden. Ballaststoffe tragen auch dazu bei, Giftstoffe zu entfernen, die sich negativ auf die Magen-Darm-Zellen und -Trakte auswirken können, und sorgen für eine gesunde Verdauungsfunktion im Allgemeinen.
Die Forschung der letzten 10 Jahre hat gezeigt, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Produktion und Funktion von Zellen und des Immunsystems spielt. Proteine, Antioxidantien, essentielle Fettsäuren und bestimmte Vitamine und Mineralien sind der Schlüssel zu einem gesunden Immunsystem.
Proteine und das Immunsystem
Viele Studien haben gezeigt, dass eine Proteinmangelernährung verschiedene negative Auswirkungen auf das Immunsystem haben kann. So kann ein Proteinmangel ein wichtiger Faktor sein, der zur HIV-Serokonversion beiträgt (der Prozess, bei dem eine Person, die dem menschlichen Immunschwächevirus primär ausgesetzt ist, sich mit diesem Virus infiziert). Studien haben gezeigt, dass ein Mangel an hochwertigem Eiweiß zu einer Erschöpfung der Immunzellen, zur Unfähigkeit des Körpers, Antikörper zu produzieren, und zu anderen Problemen des Immunsystems führen kann. Darüber hinaus haben Tierstudien gezeigt, dass das Immunsystem bereits bei einer um 25% verringerten Proteinzufuhr ernsthaft geschädigt werden kann.
Protein besteht aus 20 Aminosäuren, welche der Körper für Wachstum und seine Reparatur benötigt und einige dieser Aminosäuren scheinen besonders wichtig für das Immunsystem zu sein. Die Aminosäuren Glutamin und Arginin zum Beispiel gelten als Ernährungstherapie für chirurgische Patienten, weil sie das Immunsystem stimulieren können. Interessanterweise ist nicht nur ein Mangel an diesen Aminosäuren, der das Immunsystem beeinträchtigen kann gefährlich, sondern auch ein unausgewogenes Verhältnis zwischen den Aminosäuren kann die Immunität beeinflussen.
Deshalb sollte eine Ernährung, die ein gesundes Immunsystem unterstützt, Lebensmittel enthalten, die hochwertiges, vollständiges Protein liefern, wie Eier, Fisch, Schalentiere und Wildfleisch. Viele Gemüse- und Getreidesorten sind ebenfalls ausgezeichnete Quellen für viele der immunstärkenden Aminosäuren und sind zusammen mit anderen Proteinquellen besonders nützlich.
Die wichtigsten Vitamine für eine gesunde Immunfunktion
Wie bereits erwähnt, nutzt der Körper eine Vielzahl von Ansätzen, um seine Abwehrkräfte gegen schädliche Krankheitserreger in der Umwelt aufrechtzuerhalten. Es mag daher nicht überraschen, dass fast alle Vitamine notwendig sind, um einen bestimmten Aspekt der Immunfunktion aufrechtzuerhalten und zu fördern. Einige Vitamine haben in der wissenschaftlichen Literatur mehr Aufmerksamkeit erhalten, weil sie für ein gesundes Immunsystem besonders wichtig sind.
Über die Rolle von Vitamin C bei der Unterstützung des Immunsystems ist viel geschrieben worden. Vitamin C scheint dazu beizutragen, die Dauer und den Schweregrad von Symptomen im Zusammenhang mit Virusinfektionen der oberen Atemwege zu verringern, fördert die Phagozytosefunktionen und unterstützt die Gesundheit der T-Zellen. Vitamin C hat auch eine antioxidative Wirkung, welche die Heilung von Entzündungsherden unterstützt. Eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C sind Zitrusfrüchte. Auch viele Gemüsesorten sind ausgezeichnete Vitamin-C-Lieferanten, z.B. frische Petersilie, roher Blumenkohl, Senf, grünes Gemüse und Salate.
Viele der B-Vitamine sind ebenfalls sehr wichtig für die Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems. So fördert beispielsweise Vitamin B5 (Pantothensäure) die Produktion und Freisetzung von Antikörpern aus B-Zellen. Infolge eines Mangels an Vitamin B5 sind die zirkulierenden Antikörperspiegel reduziert. Folsäure, genauer gesagt ihr Mangel, führt zu einem Rückgang der T-Zellen und kann zu einer Verringerung der Wirksamkeit löslicher Faktoren führen, und ein Vitamin B6-Mangel hemmt durchweg die T-Zellen-Reaktionen. Ein Mangel an den Vitaminen B1 (Thiamin) und B2 (Riboflavin) kann normale Antikörperreaktionen stören und ein niedriger B12-Spiegel scheint die phagozytischen Zellen und möglicherweise die T-Zellen-Funktion zu hemmen.
Fast alle Vollkornprodukte, Gemüse und Früchte können als ausgezeichnete Quellen für zumindest einige dieser Vitamine dienen, aber einige Gemüsesorten sind besonders vorteilhaft, da sie ausgezeichnete Quellen für viele dieser immunübertragenden Vitamine sind. Vor allem Kopfsalat ist eine hervorragende Quelle für die Vitamine B1, B2, C und Folsäure. Steckrüben und gekochter Spinat sind ausgezeichnete Quellen für Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin C. Blumenkohl ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C und Folsäure und eine sehr gute Quelle für die Vitamine B5 und B6. Rohe Pilze sind ebenfalls eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin B2 und Vitamin B5. Rote Paprika sind eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin B6. Vitamin B12 kann aus eiweißhaltigen Lebensmitteln wie Fisch, Schalentieren, Wildbfleisch und Leber gewonnen werden.
Fettlösliche Vitamine, Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K sind ebenfalls wichtig für die allgemeine Gesundheit. Hervorragende Quellen für Vitamin A sind viele Gemüsesorten, wie Spinat, frische Petersilie und Karotten. Konzentrierte Vitamin-K-Quellen sind roher Blumenkohl und die meisten grünen Gemüsesorten, wie Spinat und Spargel.
Mineralien, welche ihr Immunsystem unterstützen
Zink ist einer der Mineralstoffe in Lebensmitteln, die wegen ihrer Fähigkeit, die Immunfunktion zu unterstützen, am meisten Aufmerksamkeit erhalten haben. Zink ist ein starkes Immunstimulans, und ein Mangel kann zu einer tiefgreifenden Unterdrückung der T-Zellen-Funktion führen. Kinder mit schwerem Zinkmangel zeigen Anzeichen eines verkümmerten Wachstums und sind anfälliger für Infektionen.
Ein Zinkmangel wirkt sich jedoch auch negativ auf die Funktion des Immunsystems aus und kann phagozytierende Zellen (Makrophagen und Neutrophile) hemmen. Daher ist die Aufrechterhaltung eines angemessenen, aber nicht übermäßigen Zinkspiegels wichtig. Ein gesunder Zinkspiegel kann durch den Verzehr von guten Zinkquellen, wie gekochten Rüben, Kohl und Lammfleisch, rohe Pilze und Leber, aufgenommen werden.
Viele andere Mineralien sind wichtig für eine immunstimulierende Ernährung. Klinische Studien haben gezeigt, dass ein Eisenmangel die Antikörper und Zellfunktion beeinträchtigt. Ein Kupfermangel wird mit einer Zunahme von Infektionen in Verbindung gebracht und kann die Entwicklung von Immunzellen wie der T-Zellen und phagozytischen Zellen beeinträchtigen. Selen und Mangan sind wichtig für die Heilung von Entzündungen und können immunstimulierend wirken.
Selen kann aus Fisch und Schalentieren, sowie aus Tofu und Vollkornprodukten gewonnen werden. Ausgezeichnete Kupferquellen sind Rüben, Leber und rohe Pilze, sehr gute Quellen sind Spinat, Spargel und gekochter Mangold.
Eisen kann durch frische Petersilie, Gewürze wie Thymian oder Zimt, Tofu, Bohnen und Erbsen und vielen anderen Gemüsesorten, wie Spinat und Kopfsalat zugeführt werden.