Kastanien

Rosi TrifonovaRosi Trifonova
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Zori
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Zori
Kastanien

Kastanien sind seit Jahrhunderten ein beliebtes und häufig verwendetes Heil- und Schönheitsmittel in der Volksmedizin. Heute werden ihre Vorteile auch durch ihre kulinarische Anwendung ergänzt, da sie gekocht, gebacken, als Zugabe zu Cremes, Salaten und verschiedenen Gerichten zubereitet werden können. Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Kastanien - wilde und essbare. Kastanien (Castanea) sind eine Gattung von acht oder neun Arten von Bäumen und Sträuchern aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Sie gedeihen in gemäßigt warmen Regionen der nördlichen Hemisphäre. Kastanienbäume sind groß und laubabwerfend. Sie werden 20-40 m hoch und ihre Frucht ist ein stacheliger Kelch mit einem Durchmesser von 5-11 cm, der 2-7 Kastanien enthält.

Man nimmt an, dass die Kastanie aus Kleinasien stammt und seit Jahrtausenden für viele Völker der „Baum der Weisheit“ ist. Der Legende nach überlebte die griechische Armee 401-399 v. Chr. den Rückzug aus Kleinasien, weil sie Kastanien verzehrten konnten. In der Vergangenheit waren Kastanien eine der Hauptnahrungsquellen in ganzen Regionen Europas. Meistens wurde Mehl aus getrockneten Kastanien zubereitet, das dem Weizenmehl in nichts nachstand. Kastanienmehl wurde mit Roggen-, Weizen- und später Maismehl gemischt. Nicht nur Brot wurde damit zubereitet, sondern auch Süßigkeiten. Mit der Verbreitung der Kartoffeln verlor die Esskastanie ihre damalige Beliebtheit als Nahrungsmittel für Mensch und Tier.

Heutzutage findet vom 20. bis 22. Oktober im Alpenresort Trentino das Kastanienfest statt. In der Gegend sind sie tief in der kulinarischen Szene verankert, und während des Fest können die Gäste eines der vielen exquisiten Gerichte, welche aus Kastanien zubereitet werden probieren.

Kastanienbaum

Zusammensetzung von Kastanien

Kastanien sind ein wertvolles Lebensmittel wegen ihres reichen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sie enthalten die Vitamine C, PP, B1, B2 und A. Von den Mineralsalzen kommen hauptsächlich Kalium, Phosphor, Magnesium und Kalium darin vor. Von den Spurenelementen sind die wichtigsten Kupfer, Fluor und Silizium. Gekochte oder geröstete Kastanien sind reich an Tannin und Pektin.

Die Mengen an Mineralsalzen in Kastanien sind signifikant: hauptsächlich Kalium - 707 mg, Phosphor 87 mg, Magnesium - 45 mg, Kalzium 33 mg, Natrium 1.5 mg und Eisen 1.3 mg. Kastanien enthalten auch die Vitamine C (27 mg), PP (87 mg), B2 (0.24 mg), B1 (0.2 mg) und A (80 mg).

Die verschiedenen Kastaniensorten haben eine ähnliche Zusammensetzung, unterscheiden sich aber im Geschmack. Frische Kastanienfrüchte enthalten 4.8 % Wasser, 42.8 % Kohlenhydrate, 2.9 % Proteine, 1.9 % Fett und 1.4 % Zellulose. Es hat 16 % Stärke, 7 % Dextrin und 4 % Zucker (Glucose und Saccharose) in Form von Kohlenhydraten. Kastanien enthalten Apfel-, Zitronen- und Milchsäure. Sie enthalten auch eine große Menge an Lecithin (355 mg).

Kastaniensorten

Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Kastanien - essbare und wilde. Esskastanien werden häufig zum Kochen verwendet, sie werden deshalb auch Esskastanien genannt.

Die zweite Kastanienart sind die wilden. Sie sind auch als Pferdkastanien bekannt und können nicht gegessen werden, weil sie giftig sind. In den Städten gibt es künstlich angelegte Bäume, mit denen Parks und Alleen aufgeforstet werden. Sie werden in der Alternativmedizin verwendet, aber nicht zum Essen.

Geröstete Kastanien

Kastanien in der kulinarischen Küche

In der Antike galten Kastanien vielen Völkern als „verzehrfertiges Brot“. Kastanien sind hart und enthalten Saponine, weshalb sie einen herben Geschmack haben. Sie können nicht roh gegessen werden. Wenn Kastanien gekocht oder geröstet werden, wird ein Teil der Stärke zu Zucker hydrolysiert und sie erhalten einen süßen, angenehmen Geschmack und ein angenehmes Aroma. Die kulinarische Anwendung von Kastanien ist auch heute noch sehr groß. Die beliebtesten hierzulande sind die Rezepte für gekochte und geröstete Kastanien, Kastaniensuppe und auch Käsekuchen mit Kastanien.

Außerdem werden Kastanien zur Herstellung von Püree, als Füllung für Geflügel, als Beilage zu Braten, für Kuchen und andere Süßigkeiten verwendet. In der Süßwarenidustrie werden auch als Füllung von Pralinen verwendet. Nach Meinung vieler sind geröstete Kastanien schmackhafter als gekochte und außerdem einfacher zuzubereiten. Die Kastanien mit einem kleinen, scharfen Messer am oberen Ende spalten und dabei leichte Einschnitte machen. Wenn sie sie nicht auf diese Weise anschneiden, fangen sie an im Ofen zu platzen.

Die Kastanien auf einem Blech anrichten und bei ca. 200 Grad, für ca. 25-30 Minuten, in den vorgeheizten Backofen geben. Gelegentlich umrühren, um sie gleichmäßig zu garen. Die gerösteten Kastanien werden mit einem kleinen scharfen Messer geschält und werden noch heiß verzehrt. Gekochte Kastanien sind noch einfacher zuzubereiten, für etwa 40 Minuten lang in ausreichend Wasser kochen, wenn sie gar sind, beginnen sie sich zu teilen.

Wie früher wird auch heute Kastanienbrot zubereitet, das als Diätkost beliebt ist. Kastanienbrot enthält kein Gluten. Nudeln, Kuchen usw. können auch aus Kastanienmehl zubereitet werden. Geröstete Kastanien werden als Kaffeeersatz und Kastanienbutter in der Süßwarenindustrie verwendet.

Vorteile durch Kastanien

Sowohl wilde, als auch essbare Kastanien haben Vorteile für die menschliche Gesundheit. Esskastanien können Menschen, die an Anämie leiden, sehr helfen. Dazu sollten Anämiekranke im Herbst und Frühwinter jeden Tag viele Esskastanien verzehren, damit die Behandlung einen positiven Effekt hat. Das Tannin und Pektin in gekochten oder gerösteten Kastanien hat eine harntreibende Wirkung. Das Cumarin in Kastanien schützt vor Arteriosklerose. Es wird angenommen, dass Kastanien die Durchblutung verbessern, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken, eine gute Wirkung auf das Herz und das Verdauungssystem haben, Wunden, Verbrennungen, Gicht heilen und eine Anti-Tumor-Wirkung haben.

Wilde Kastanien

In der Volksmedizin wird die Rosskastanie seit Jahrhunderten zur Behandlung von Hämorrhoiden, Krampfadern, schwer heilenden Wunden, die durch Durchblutungsstörungen und Thrombophlebitis entstanden sind, eingesetzt. Rosskastaniensamen werden noch heute gegen Husten, Bronchitis und Gicht eingesetzt. Kastanien können eine positive Wirkung auf die Gelenke, Sehnen, Muskeln und das Nervensystem haben.

Manche behaupten, dass Wildkastanien eine sehr starke Energie ausstrahlen und deshalb immer mehrere davon in der Tasche tragen und auch ein starkes Beruhigungsmittel sind. In diesem Zusammenhang empfehlen sie, 5-10 Kastanien unter das Kopfkissen zu legen, aber nicht mehr, da die Strahlung sehr stark werden und Kopfschmerzen verursachen kann.

Aus Kastanien werden Salben gegen Rheuma, Arthritis, Stacheln, Bäder, Umschläge und Kompressen hergestellt. Kastanientinktur wird zur Heilung von Krampfadern und Kastanienmehl zur Heilung von verschiednen Krankheiten verwendet. Gekochte Kastanien wurden früher zur Behandlung von Schlaganfallpatienten verwendet. Gekochte Kastanien mit Honig sind ein bewährtes Mittel, um eine kranke Leber und Milz zu lindern. Kastanienbrei wird gegen Geschwüre verwendet.

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