Senfkörner - Nutzen und Anwendung
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Die meisten Menschen, welche ihre Gerichte gerne mit Senf würzen wissen, dass dieser aus der Senfpflanze gewonnen wird. Die Franzosen kamen auf die Idee, die zerstoßenen Samen des scharfen Gewürzes mit dem unvergorenen Saft von Trauben zu vermischen und erhielten so den exotisch schmeckenden Senf.
Vor ihnen war die Pflanze nur als Heilmittel bekannt und nicht als Nahrungsmittel.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. verwendete Pythagoras sie als Mittel gegen Stiche von Skorpionen. 100 Jahre nach ihm, bereitete Hippokrates aus Senfkörnern Medikamente und Salben gegen Zahnschmerzen und andere Beschwerden zu.
Es ist bekannt, dass es sich um eines der ältesten Gewürze handelt, die auf der ganzen Welt verwendet wurden. Dafür spricht, dass auch die Chinesen den Senf schon seit Jahrtausenden kennen und aktiv nutzen.
Charakteristika, Arten und Zusammensetzung der Senfpflanze
Senf (Sinapis) ist ein Mitglied der Gattung der Kreuzblütengewächse. Sie haben den morphologisch komplexesten Pflanzenkörper und gehören zu den höheren Pflanzen der Familie der Cruciferae - Brassicaceae.
Senf ist sehr reich an Glykosiden. Sinigrin und Myrosin sind die wichtigsten Glykoside in seiner Zusammensetzung. Darüber hinaus enthält er ätherisches Öl, Proteine und Phenylpropanderivate. Schleimstoffe und Proteine sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Zusammensetzung. Das ätherische Öl von Senf besteht hauptsächlich aus Allylisothiocyanat.
Unter den gesundheitsfördernden Stoffen im Senf nehmen Selen und Magnesium, die einen hohen Gehalt aufweisen, den wichtigsten Platz ein. Senfkörner sind auch eine gute Quelle für Elemente wie Mangan, Omega-3-Fettsäuren und Phosphor.
Insgesamt gibt es etwa 40 Senfsorten, aber 3 davon sind die bekanntesten und am häufigsten verwendeten.
Zu den gebräuchlichsten Senfarten gehören:
- Schwarzer Senf (Brassica nigra);
- Weißer Senf (Brassica alba);
- Brauner Senf (Brassica juncea);
Die schwarzen Samen haben den schärfsten Geschmack. Die weißen Samen, die eigentlich gelblich sind, werden zu Senf verarbeitet, während die braunen in Indien, China und Japan sehr verbreitet sind, wo sie als Salatgewürz verwendet werden.
Beim Kauen der Senfkörner tritt zunächst ein bitterer Geschmack auf, der sich dann zu der vom Senf bekannten scharfen und spitzen Note entwickelt.
Alle 3 Arten stammen aus verschiedenen Teilen Europas und Asiens. Weißer Senf ist ein Gewürz aus dem östlichen Mittelmeerraum. Brauner stammt aus den Ausläufern des Himalaya und schwarzer kommt aus dem Nahen Osten.
Verwendung von Senfkörner in der Küche
Die westlichen Länder verwenden Senfkörner für Marinaden, Salzlaken und zum Einmachen. Sie sind ein Muss in Eingelegtem Gemüse und Essiggurken, manchmal werden sie auch in Sauerkraut gegeben und man kann grüne Tomaten mit Senfkörner zubereiten. Mit Senfkörner erhält man auch einen sehr appetitlichen, hausgemachten Ketchup. Manchmal werden sie mit Meerrettich, schwarzem Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln und Dill kombiniert. Da es sich um ein starkes Gewürz handelt, wird 1 EL Senfkörner pro 10 L Flüssigkeit verwendet.
In Indien ist Senf sehr wertvoll. Man verwendet seine Blätter in Salaten, brät die Samen in Öl, bis sie aufplatzen und fügt sie dann als Beilage zu Gerichten hinzu. Sie werden auch roh verzehrt. Brauner Senf wird über Reisgerichte gestreut. Es werden auch verschiedene Currys zubereitet, in denen Senf mit anderen Gewürzen kombiniert wird.
Weißer Senf ist sehr häufig in Gewürzmischungen zu finden, die zum Kochen von Fleisch und Meeresfrüchten verwendet werden.
Natürlich ist Senf der berühmteste aller kulinarischen Zaubereien, die Basis der Senfkörner. Man kann sagen, dass Senf eine der großen Errungenschaften der modernen Küche ist, denn ohne Senfrezepte würden Sandwiches und schnelle Snacks nicht so schmecken, wie sie es heute tun.
Nach diesem Rezept wird Senf hergestellt, das fast jeder Liebhaber dieses Zusatzstoffs kennt. Die Senfkörner werden grob gemahlen, das Öl durch Pressen entfernt, Essig, Salz und Zucker, sowie andere Gewürze wie Knoblauch, Estragon, Piment, Nelken oder Zimt hinzugefügt und dann für 24 Stunden lang fermentiert. Die Dutzenden von Senfsorten, die jeder kennt, haben eine breite kulinarische Verwendung.
Medizinische Verwendung von Senfkörnern
Senfkörner sind reich an Phytonährstoffen, die auch als Glucosinate bezeichnet werden. Der menschliche Körper wandelt sie in Isothiocyanate um, welche antitumorale Eigenschaften haben. Sie stoppen die Teilung von Tumorzellen und stimulieren das Absterben vorhandener Tumorzellen. Sie sind nützlich bei Blasenkrebs und es wird angenommen, dass die Zugabe von Senf als Gewürz in Lebensmitteln eine Vorbeugung gegen diese Krankheit darstellt. Sie schützen auch vor Magenkrebs.
Da sie Selen in großen Mengen enthalten, etwa 21% der empfohlenen Tagesdosis sind in nur 1 EL Senfkörner enthalten, dienen sie auch als Regulator der Schilddrüsenfunktion. Selen ist ein Antioxidans, das vor freien Radikalen schützt und auch positive Auswirkungen auf die Schilddrüsenhormone hat.
Senfkörner enthalten auch einen entzündungshemmenden Wirkstoff, das Curcumin. Curcumine sind fettlösliche Pigmente, die den Senfsamen ihre gelbe Farbe verleihen und auch in Kurkuma, Ingwer und anderen gelben Kräutern und Gewürzen enthalten sind. Curcumin ist ein Antioxidans mit starken krebshemmenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es lindert Schmerzen bei arthritischen Erkrankungen und Darmentzündungen.
Magnesium verleiht den Senfkörnern in Kombination mit Selen entzündungshemmende und wärmende Eigenschaften. Ein wärmender Umschlag mit Senfkörnern wird bei Muskelkater und Erkältungen empfohlen.
Da Senfkörner eine gute Nährstoffquelle sind, trägt ihre Verwendung auch zum Aufbau der Zellmembranen im Gehirn bei. Kalzium, Kalium, Eisen, Mangan, Phosphor und Zink sind die nützlichen Elemente, welche die Gehirntätigkeit unterstützen.
Bei Schuppenflechte werden Senfkörner empfohlen. Sie haben sowohl eine schützende, als auch eine heilende Wirkung bei dieser Autoimmunkrankheit.
Senfkörner haben eine schützende Brechwirkung bei Vergiftungen. Ein Sud aus den Körner reinigt den Körper und ist beliebt bei Alkoholvergiftungen.
Senf wärmt und ist nützlich für Menschen, die an Nervenschäden leiden und hat auch eine stimulierende Wirkung auf das Nervensystem.
Da er Carotine, Lutein und Zeaxentin, sowie die Vitamine A, C und K enthält, ist er reich an Antioxidantien, die den Alterungsprozess verlangsamen.
Das im Senf enthaltene Mangan, Kupfer, Eisen und andere Mineralien verbessern die Immunität und enthalten Nährstoffe, welche die Widerstandskraft des Körpers gegen Krankheiten stärken. Die Senfsaat heilt auch Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten und senkt auch hohes Fieber. Sie reguliert den Blutdruck, reduziert Migräneanfälle und hält Asthma unter Kontrolle.
Andere Senfkörnerprodukte
Senfkörner ergeben nach dem Mahlen Senfmehl. Senfmehl wird vor allem in der Volksmedizin bei der Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt und wird zu einer wirksamen Salbe gegen Gelenkschmerzen verarbeitet.
Es ist auch sehr wirksam bei Husten. Aus dem Mehl wird eine Salbe hergestellt, mit der die Brust eingerieben und ein wärmender Umschlag gemacht wird.
Die gesundheitlichen Vorteile von Senfmehl sind auch bei der innerlichen Anwendung erwiesen. Es eignet sich bei Herz-Kreislauf-Problemen, Magenschmerzen oder Nierensteinen usw.
Aus Senfmehl kann auch hausgemachter Senf, für die kulinarische Verwendung zubereitet werden.
Senfkörner sind ein 100%iges Naturprodukt, das sich im Laufe der Jahrhunderte wegen seiner vielen Vorteile bewährt hat und weit verbreitet ist.
Einige interessante Fakten über Senf
Verschiedene Kulturen verwenden Senf auf unterschiedliche Weise. Sie nähen ihn in die Kleidung ein, um Mut und Sicherheit zu gewinnen. Sie streuen ihn im Haus aus, um böse Geister zu vertreiben und andere rituelle Handlungen durchzuführen.
Senfkörner sind so beliebt, dass sie selbst im Neuen Testament erwähnt wurden. Dort wird das Himmelsreich mit einem Senfkorn verglichen.
Die einzigartigen, heilenden Eigenschaften des Senfkorns sind darauf zurückzuführen, dass Senf zur Gattung der Kreuzblütler (Cruciferae) gehört, welche für die menschliche Gesundheit sehr förderlich sind.